Eine Meerjungfrau aus Olfen

Die Odenwälder Meerjungfrau am Tegernsee: Stella Stegmann (21), in Olfen groß geworden und nun Studentin in München, möchte die deutsche "Miss Mermaid" 2019 werden. Der Wettbewerb startet Ende März in Ägypten. Foto: Emil Ulrich von Heidenstrauch

Stella Stegmann aus dem Oberzent-Stadtteil Olfen möchte die deutsche "Miss Mermaid" werden. Für den Wettbewerb reist die 21-jährige Studentin ans Rote Meer nach Ägypten.

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OBERZENT. Als Meerjungfrau in den warmen Gewässern des Roten Meeres herumplanschen? Für Stella Stegmann aus dem kleinen Oberzent-Stadtteil wird dieser Mädchen-Traum bald wahr. Die 21-Jährige hat sich für den Wettbewerb um die "Miss Mermaid" Germany qualifiziert, der ab 31. März im ägyptischen Hurghada stattfindet. Nur gut aussehen reicht dabei aber nicht, betont die Odenwälderin: Sie muss auch schwimmerisch fit sein und sich zudem im Interview behaupten. Für die Einser-Abiturientin des Michelstädter Gymnasiums wohl kein Problem.

Geboren in Frankfurt, kam Stella Stegmann mit sechs Monaten in den Odenwald. Ihre Eltern hatten auch noch den zweieinhalb Jahre älteren Bruder Jannis mit im Gepäck. "Sie dachten sich, es ist schöner, auf dem Land aufzuwachsen", sagt die junge Frau schmunzelnd. Es folgte der "klassische Schulweg", wenn man in Oberzent wohnt: Grundschule und Oberzent-Schule in Beerfelden, dann ans Gymnasium Michelstadt.

Schon mit 13 Jahren fing Stella an zu modeln. Seit sie nach dem Abitur fürs Duale Studium bei Siemens nach München gezogen ist, "gehe ich das etwas professioneller an". Die Olfenerin bereitet sich in der bayerischen Landeshauptstadt auf den Bachelor in Business Administration vor, eine Art international ausgelegtes BWL-Studium.

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Da die Teilnehmerinnen des Mermaid-Wettbewerbs sportlich fit sein sollen, kommen der 21-Jährigen ihre bisherigen Aktivitäten sehr entgegen. "Tanzen ist meine große Leidenschaft", sagt sie. Ihre ersten Schritte machte sie bei der Tanzschule Hinkelbein in Michelstadt. In Olfen unterrichtete sie Zumba, in Airlenbach spielte sie Tischtennis.

Der Kontakt zu William Balser, Organisator des Meerjungfrauen-Wettbewerbes, kam 2018 durch ihre Teilnahme an einer Miss-Hessen-Wahl zustande. Im Dezember bewarb sie sich - und bekam bald darauf die Zusage. "Ich habe vorher vom Meerjungfrauen-Schwimmen noch nie was gehört", gesteht Stella Stegmann. "Das ist eine faszinierende Idee", meint sie. Die junge Frau fühlt sich "geehrt", unter den zwölf Teilnehmerinnen zu sein.

"Ich habe sicher keine schlechten Karten"

Mit einer von der Firma "Magictail" zur Verfügung gestellten Flosse durfte sie ausprobieren, wie sich das Schwimmen damit anfühlt. "Ich bin beeindruckt, wie schnell man damit vorankommt und wie ergonomisch es ist", sagt die Odenwälderin. Nicht der Fantasy-Flair, sondern der Sport, den man dabei betreibt, steht für sie im Vordergrund: "Ich bin schon immer gern geschwommen." Ebenso übt sie das Tauchen, weil es neben dem Fotoshooting auch ein Unterwasser-Posing geben soll. Das Kostüm gestaltet die 21-Jährige selbst. Zupass kommt ihr dabei, dass sie schon früher Kleidung selbst designt und genäht hat. Perlen und Muscheln sollen dran - klar doch. Hinzu kommt eine Show, die jede Teilnehmerin selbst einstudieren soll.

Stella Stegmann liebt es, "zu den Eltern in den Odenwald zurückzukommen", fühlt sich aber auch in Bayern sehr wohl. Die junge Frau freut sich auf die bevorstehenden "zwei Wochen Wärme mit den anderen Mädels". Untergebracht sind alle im Sechs-Sterne-Hotel "Baron Palace" in der Bucht Sahl Hasheesh bei Hurghada, einem opulenten Strandresort. "Ich liebe es zu reisen", erzählt sie. Nach der Schule legte sie deshalb ein sechsmonatiges Auslandssemester in Südafrika ein.

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"Ich habe sicher keine schlechten Karten", übt sich die Olfenerin in Understatement. Klar möchte sie beim ersten Wettbewerb dieser Art, an dem sie teilnimmt, aufs Siegertreppchen. Im Verwandten- und Freundeskreis sorgte ihre Teilnahme erst mal für Schmunzeln. Als sie dann den Hintergrund erklärte, "sahen die es unter einem anderen Blickwinkel". Ihre Eltern werden das Abschneiden der Tochter zuhause über die sozialen Medien mitverfolgen. "Sie sind sehr stolz auf mich", weiß die 21-Jährige.