Die Odenwälder Band Reelin‘ TarKatz gibt ihr erstes Konzert nach dem Lockdown in der Daumsmühle in Unter-Mossau.
Von Dieter Berlieb
Die Gruppe „Reelin’ TarKatz“ begeistert die Zuhörer beim Open-Air-Konzert vor Wald und Wiese in der Daumsmühle.
(Foto: Dieter Berlieb)
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UNTER-MOSSAU - Einen Abend voller fröhlicher Lieder lieferte die Odenwälder Formation „Reelin’ TarKatz“ am Wochenende in der Daumsmühle ab. Bei ihrem ersten öffentlichen Konzert nach dem Ende des Lockdowns konnten sie aufgrund der Corona-Auflagen zwar weniger Zuschauer als gewöhnlich begrüßen, diese waren aber keineswegs weniger begeistert. Die vier Multiinstrumentalisten Katharina Maul, Mathias Neubauer, Hans Eckert sowie Gret Thaler ließen sich dabei musikalisch keinem Genre so richtig zuordnen.
Die Odenwälder Musiker verknüpften dabei verschiedene Genres zu einem Klangerlebnis der besonderen Art. Egal ob dies mit Country-Songs, amerikanischem oder whiskygetränktem Folk von den Britischen Inseln geschah, sie zogen die Zuhörer in ihren Bann. Außerdem waren stimmgewaltige Sea-Shanties ein Schwerpunkt im Reportire der Gruppe, genauso zählten aber auch einige emotionale Eigenkompositionen der Bandmitglieder und ein paar echte Odenwälder Klassiker, wie die bekannte „Scholze Gret“, dazu. Nebenbei drifteten sie mit „Was is heut für’n Tag“ sogar einmal in Schwäbische ab oder nahmen sich mit „Little Liza Jane“ ein ehemals ins Punk-Genre gehörendes Lied vor.
Selbstgemacht waren außer manchen Liedern auch die zahlreichen Instrumente, die die vier zum Einsatz brachten. Gitarrist und Sänger Hans Eckert ist Gitarrenbauer mit einer eigenen Werkstatt in Mühltal. Die Auswahl dieser Instrumente, aus der sich die Band bediente, konnte sich durchaus sehen lassen. So waren außer Gitarre und Bass auch Bouzouki, Ukulele, Mandoline, die Kistentrommel Cajón oder auch die Mundharmonika, die Thaler das eine oder andere Mal für ein Solo nutzte, dabei.
Auch die Melodien waren alles andere als eintönig, ein- und mehrstimmiger Gesang, mal laute und mal leise Töne wechselten sich ab, die Leadstimme ging reihum und auch die A-Capella-Stücke konnten sich hören lassen. Einige wenige Instrumentalstücke rundeten das Ganze ab.
Die Musiker, die auch ihre frisch produzierte erste CD „Back home and away“ im Gepäck hatten, ermunterten die Zuhörer, den jeweiligen Refrain der in die Füße gehenden Arrangements wenigsten mit zu summen. Um sich auch hier nicht in Gefahr zu begeben, folgten dem alle Anwesenden, mitgeklatscht und mitgewippt werden konnte aber bedenkenlos.
Für die nötige Wärme an dem etwas kühlen Abend und die heimelige Atmosphäre bei Einbruch der Dunkelheit sorgten Feuerschalen und Terrassenöfen, die fortlaufend mit Holz befeuert wurden. Nach den beiden Zugaben entließen die Vollblutmusiker das Publikum wieder, wie Katharina Maul es nannte, von ihrer Reise, wobei sie tosenden Schlussapplaus ernteten.
Die Musiker selbst waren froh, wieder einmal auftreten zu können. „Wir haben kurzfristig einen Termin mit der Daumsmühle vereinbart“, sagte Mathias Neubauer, der die Vesperstube als tolle Location für das Konzert sah. Da „Reelin’ TarKatz“ seine Musik nur nebenberuflich macht, habe Corona die Gruppe nicht so stark getroffen, wie andere Ensembles, so Maul abschließend. „Die Besucher waren sehr diszipliniert und haben sich vorbildlich an die Regeln gehalten“, so auch das Resümee von Daumsmühlen-Chef Karl Scior-Walther, der sich freute, dass alle die Abstände zwischen den Tischen einhielten und niemand aufstand und tanzte. Da dies so gut funktionierte, lädt Scior-Walther bereits am nächsten Wochenende wieder auf seine Freifläche vor der Vesperstube ein. Dann werden, eine trockene Witterung vorausgesetzt, Ceol agus Ól aufspielen.