Erste Schüler nehmen Michelstädter Hallenbad in Beschlag
Von Manfred Giebenhain
Den Sprung von der Sanierungsphase zur Wiederbenutzbarkeit hat das Odenwald-Hallenbad in Michelstadt mit dem Probeschwimmen von Mädchen und Jungen der Theodor-Litt-Schule vollzogen. Fotos: Manfred Giebenhain
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MICHELSTADT - Was für die einen der Spaß am Baden ist, kommt für den anderen einem Belastungstest gleich. Zwei Wochen vor Wiedereröffnung des Odenwald-Hallenbads sind nun dort die ersten Badegäste von Federbrett und Startsockel gesprungen, um ihre Bahnen zu ziehen. Offenkundig hatten die meisten ihre reine Freude an der Widerverfügbarkeit des feuchten Elements auch im Winter. Derweil beobachteten Vertreter des Hallenbad-Zweckverbands und seiner Partnerfirmen das Treiben, um letzte Sicherheit in der Annahme zu gewinnen, dass die Sanierung der einzigen Sportanlage dieser Art im gesamten Odenwaldkreis nach mehreren Anläufen und langem Warten nun endlich doch noch geglückt ist.
Investitionskosten von knapp vier Millionen Euro
Rund 30 Schüler aus den beiden siebten Mittelstufenklassen an der Theodor-Litt-Schule waren die Auserwählten, die als erste nach über vier Jahren Schließung in das große Becken eintauchen durften. Begleitet wurde das Debüt von Verantwortlichen der Trägergemeinschaft von Odenwaldkreis sowie der Städte Michelstadt und Erbach, die zur Wiederherstellung der Freizeiteinrichtung – wie mehrfach berichtet – annähernd vier Millionen Euro investiert hat. Dieser Aufwand war erforderlich, um die Fehler aus einer vorausgegangenen Generalsanierung in den Jahren 2010 und 2011 wettzumachen. Während die Schüler sich im frischen Nass vergnügten, waren am Beckenrand nur rundum zufriedene Gesichter zu sehen.
„Es ist ein schöner Anblick, wieder Kinder in dem Bad schwimmen zu sehen, das uns so lange nur als Baustelle beschäftigt hat“, begrüßte Bürgermeister Stephan Kelbert, dass die Sportstätte zuletzt alle Belastungstests bestanden habe. Rechtzeitig vor dem ersten regulären Schwimmunterricht lag der Laborbericht über die Wasserqualität vor, erläuterte Badleiter Tobias Wendel. Alle Messergebnisse befänden sich im sicheren Bereich, weshalb der anvisierte Praxistest bedenkenlos eingehalten werden konnte. Kelbert, der zugleich dem Zweckverband vorsteht, zeigte sich optimistisch, dass auch der Vereinssport wieder unverzüglich nach der offiziellen Wiedereröffnung gepflegt werden könne.
WIEDERERÖFFNUNG
Das Odenwald-Hallenbad an der Ecke Bundesstraße 47/Erbacher Straße im Grenzbereich von Michelstadt und seinem Stadtteil Stockheim wird Einzelnutzern, Gruppen und Vereinssportlern ab Anfang März wieder zur Verfügung stehen. Zur Einweihungsfeier lädt der Hallenbad-Zweckverband für Donnerstag, 2. März, ab 17 Uhr ein.
Dabei sollen alle Interessenten Gelegenheit erhalten, sich ihr eigenes Bild vom generalüberholten Bad zu machen. (mg)
Beim Ortstermin mit von der Partie waren ferner Verbandsvorsitzender Andreas Klar (Michelstadt) sowie aus den Reihen der Verbandsversammlung Otto Ihrig (Erbach) und Georg Walther (Stockheim), die in den vergangenen Monaten mit bemerkenswert großem persönlichen Einsatz die Bauleitung unterstützt haben. „Auf diesen Moment haben wir zweieinhalb Jahre gewartet“, zog Walther einen vorläufigen Schlussstrich unter die Baustellen-Phase. Jetzt sei der Moment gekommen, ein neues Kapitel aufzuschlagen und das einzige öffentliche Hallenbad im Kreisgebiet wieder als Normalität wahrzunehmen, bescheinigte auch Ihrig allen an der Sanierung Beteiligten, gute Arbeit abgeliefert zu haben. Auch Sportlehrerin Dorothea Daum war die Freude ins Gesicht geschrieben. „Ich liebe das Schwimmen“, dirigierte sie den Nachwuchs für das historisch bedeutsame Foto auf die Startblöcke. Endlich sei die große Lücke im Schwimmsport und -unterricht wieder geschlossen, appellierte die Pädagogin an die Eltern, ihren Kindern frühzeitig das Schwimmen beizubringen. Bedauerlicherweise habe sich der Leistungsunterschied aus unterschiedlichen Gründen zuletzt deutlicher abgezeichnet. In Zahlen ausgedrückt, hat der Zweckverband Verbindlichkeiten von rund acht Millionen Euro angehäuft, um die Kehrtwende einzuläuten. In dieser Woche stünden die letzten behördlichen Abnahmen an und vergleichsweise kleine Endarbeiten, die den Zeitplan nicht tangieren werden, setzte Walther seine Beschreibung fort.
Der Wermutstropfen: Die Verantwortlichen setzen auf das Verständnis der Badegäste dafür, dass sie zunächst auf die Dienste des Bistros verzichten müssen. Seine Ausstattung ist noch nicht abgeschlossen. Den anvisierten Tag der Eröffnung aus diesem Grund zu verschieben, habe aber nicht zur Debatte gestanden.