Der Sieger baut eine Laptoptasche aus Holz: Sparkassenstiftung verleiht Förderpreis Holz-Elfenbein
Von Manfred Giebenhain
Ausgezeichnet mit dem Förderpreis Holz-Elfenbein wurde Christoph Sollorz für sein Laptop-Behältnis in Eiche. Foto: Matthias Volk/Sparkasse
( Foto: Matthias Volk/Sparkasse)
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MICHELSTADT - Vier Förderpreise an Schüler aus vier Schulen vergibt die Sparkasse Odenwaldkreis jedes Jahr. In seiner 23. Auflage ist der „Förderpreis Holz-Elfenbein“ der älteste darunter, dessen Verleihung ging im Michelstädter Kundencenter mit einer Ausstellung einher.
Direktor Karlheinz Ihrig hatte insgesamt 1500 Euro in Form von Schecks mitgebracht und für Platz drei in der Gruppenbewertung sowie Rang sechs bis zehn Einkaufsgutscheine des Gewerbevereins im Wert von zusammen 325 Euro sowie Buchgutscheine. Vergeben wird der Preis von der Stiftung der Sparkasse, die vor 21 Jahren gegründet wurde und die Hälfte ihres Ertrags zur Förderung der Jugend im Kreisgebiet einsetzt, betonte Ihrig. „Die Aufgabe besteht darin, ein selbst entworfenes Objekt zu gestalten sowie herzustellen.“ Gefordert wurde eine direkte Darstellung des Themas „alltagstauglich, nicht alltäglich“ oder eine Darstellung im übertragenen Sinne.
Ein „Lapy Case“ aus Eiche gefertigt
Nach Meinung der Jury erfüllte der angehende Tischler Christoph Sollorz die Aufgabe am besten. Seine aus Eichenholz designte Laptoptasche „Lapy Case“ kommt modern und futuristisch daher, urteilte das Gremium. Im dritten Ausbildungsjahr ist auch Marie-Luise Becker. Die künftige Elfenbeinschnitzerin überzeugte mit einer kunstvoll gestalteten Sortierhilfe. „Ordnung im Bücherregal“ besteht aus alphabetisch geordneten Acrylglasstreifen mit Beinobjekten. Wenn ein Tintenfüller als gedrechseltes Tier ohne Arme und Beine, dafür aber mit gespaltener Zunge daher kommt, nennt Vanessa Ecke diesen „Die Schlange“. Für diese Idee wurde die Drechslerin im ersten Ausbildungsjahr mit 200 Euro honoriert. Die beiden Erstplatzierten erhielten 300 beziehungsweise 250 Euro. Auf Rang vier und fünf folgten Maximilian Schultis für seinen Schmuckanhänger aus Edelholz, Perlmutt, Bein und Silber sowie Jessica Frick, die einen Zahnseidenspender in Form einer Modell-Toilette kreierte.
Nicht minder einfallreich und geschickt in der Umsetzung präsentierten Christina Gura (Elfenbeinschnitzerin) und Patricia Sattig (Drechslerin, beide im dritten Jahr) ihre „Prima Ballerina“, die den ersten Platz in der Gruppenbewertung belegte und mit 300 Euro honoriert wurde. Die Mahagoni-Dose mit Spieluhr hat es in sich: Nimmt man den Deckel ab, erscheint eine Tänzerin aus Elforyn, die ein Tut aus Stoff und Tüll trägt. Das Dosenunterteil kann als Blumenvase oder als Sockel für die Tänzerin verwendet werden. Die Spieluhr ist im Deckel eingebaut und wird mit einem Mammutelfenbeinknauf aufgezogen. Sebastian Ventker und Marc-Oliver Weber (zweites Jahr) haben mit einem treppenartigen Spielfeld und modern gestalteten Figuren aus Nussbaum und Ahornholz „Das Odenwälder Schach“ erfunden. Den dritten Platz belegten Anton Benkel und Susanna Bauer (Tischlerin im zweiten und Holzbildhauer im dritten Jahr), die den Toilettenpapierspender „Der Speier“ aus Kirschbaumholz hergestellt haben. Als Vorlage diente ein hellenistischer Wasserspeier.
Die Fachschule für Holz und Elfenbein ist verortet am Beruflichen Schulzentrum, dessen Leiter Wilfried Schulz ein berufsbegleitendes Studium für Fachschüler ankündigte, das es in Zusammenarbeit mit den Kaufmännischen Schulen Hanau geben wird. Abteilungsleiter Alfried Emde lobte vor den weit über 100 Gästen die Qualität der eingereichten Arbeiten, die bei aller Kreativität an Funktion und Marktfähigkeit nicht zu kurz kommen durften.
Gruß- und Dankesworte richteten ferner Dr. Michael Reuter für den Odenwaldkreis, Harald Buschmann als Bürgermeister der Nachbarstadt Erbach sowie Obermeister Martin Schlingmann von der Tischlerinnung aus. Die prämierten Objekte sind in der Sparkassengeschäftsstelle ausgestellt und werktags zugänglich von 8.30 bis 12.30 Uhr und 14 bis 16 Uhr sowie donnerstags bis 18 Uhr.