Unterstützt wird die Michelstädter Integrationsbeauftragte Tatjana Schmied (links) von der Erzieherin Berrin Yoksulabakan, die von der Stadt mit einer Halbtagsstelle bezahlt in weiterführende Schulen geschickt wird. Das freut auch Bürgermeister Stephan Kelbert. Foto: Jessika Trumpfheller/Stadt Michelstadt
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MICHELSTADT - Als personelle Unterstützung für die Michelstädter Stabstelle der Jugend- und Integrationsbeauftragten Tatjana Schmied wird mit der zweiten Förderung durch das Landesprogramm WIR (Wegweisende Integrationsansätze Realisieren) eine Halbtagsstelle finanziert, die mit der staatlich geprüften Erzieherin Berrin Yoksulabakan besetzt wird. Die Deutsch-Türkin ist als Ansprechpartnerin für das Jugendbildungsprojekt VIIP (Vielfalt Identität Integration Plus) für einen Zeitraum von drei Jahren beauftragt.
Einsatzort der Fachkraft Yoksulabakan sind die Michelstädter weiterführenden Schulen. Das Projekt beginnt an der Theodor-Litt Schule (TLS) und bietet der Fachkraft die Möglichkeit, für die jungen Menschen eine unabhängige Kontaktperson zu sein und gemeinsam ein Netzwerk aufzubauen. Sie wird an der TLS an drei Tagen der Woche nachmittags und über die Stabstelle Integration in der Stadtverwaltung oder yoksulabakan@michelstadt.de zu erreichen sein.
Potenzial junger Menschen anerkennen und fördern
Zielgruppe sind Menschen zwischen zwölf und 27 Jahren. Sie erhalten die Möglichkeit, im Projektzeitraum ein Netzwerk aus Sportvereinen, der Ehrenamtsagentur Odenwaldkreis, dem Rat der Religion und zahlreichen weiteren Kooperationspartnern zu entwickeln, um einen Jugendverein zu gründen. Grundsätzliches Ziel ist es, das vorhandene und mitgebrachte Potenzial der jungen Menschen anzuerkennen und zu fördern, erläutert Schmied die Sozialwissenschaften mit dem Schwerpunkt Interkulturelle Beziehungen studiert hat.
PROGRAMM WIR
Die Stadtverwaltung von Michelstadt geht das Thema Integration von Menschen aus verschiedenen Kulturen strukturell an. Dies erachtet sie mit Unterstützung vom hessischen Ministerium für Soziales und Integration bereits seit 2014 im Landesprogramms WIR (Wegweisende Integrationsansätze Realisieren) als Querschnittsaufgabe.
So hat das auf diese Weise finanziell geförderte Erheben von Daten die Vielfalt im Elementarbereich sichtbar gemacht. Daraus ergibt sich die Erkenntnis: Angesichts der Vielzahl und des Wachsens der Herausforderungen erscheint eine vielfältige Familieninfrastruktur in der größten Kommune des Odenwaldkreises erforderlich. (est)
Nach neusten Erhebungen leben allein in Michelstadt Menschen aus 40 Herkunftsländern. Folglich sind deren Sprachen, Kulturkreise und Wertesysteme zu vereinen. Dies alles erfordert ein hohes Maß an Toleranz, Akzeptanz und Wertschätzung miteinander in einem generationsübergreifenden Prozess vom Elementarbereich bis zur Seniorenarbeit in der Stadt.
Der erfolgreiche Abschluss des ersten Projekts „WIR – Michelstadt eine zukunftsorientierte Stadt“ im Elementarbereich hat gezeigt, dass etablierte Integrationsstrukturen nachhaltig zielführend sind. Zum ganzheitlichen kommunalen Integrationskonzept gehört auch der in der Interkulturellen Woche ausgerichtete Tag der offenen Tür. Organisiert und durchgeführt haben ihn die Stabstelle Integration und der Personalrat der Stadt Michelstadt unter dem Motto „Ein Tag für Alle“.
Die erfolgreiche Umsetzung der kommunalen Integrationspolitik der Stadt Michelstadt wird vom hessischen Ministerium für Soziales und Integration als wegweisend im ländlichen Raum anerkannt. So sieht sich die Stadt Michelstadt eingeladen, bei der WIR-Regionalkonferenz am Donnerstag, 26. Oktober, in Bad Homburg ihre bisherige und weiterführende Arbeit vorzustellen.