Rund 120 Windkraft-Gegner vereinte die „erste Michelstädter Kundgebung“, so der von den Initiatoren gewählte Name, mit der sich Kritiker dieser Energieform im Odenwald am...
MICHELSTADT. Rund 120 Windkraft-Gegner vereinte die „erste Michelstädter Kundgebung“, so der von den Initiatoren gewählte Name, mit der sich Kritiker dieser Energieform im Odenwald am Dienstag gemeinsam und öffentlich Gehör verschafften. Organisiert worden war der Protest von der Bürgerinitiative Gegenwind Siedelsbrunn (Kreis Bergstraße).
Mit einem entsprechend großen Demonstrationszug startete man vorm „Haus der Energie“ der Energiegenossenschaft Odenwald (EGO) in Erbach. Wie berichtet, möchte diese Unternehmung gemeinsam mit der Darmstädter Entega GmbH auf der Gemarkung Mies bei Würzberg fünf Windräder errichten. Der Protestzug marschierte von der EGO aus durch die Michelstädter Altstadt bis hin zum Stadthaus, wo sich die Stadtverwaltung der größten Kommune im Odenwaldkreis befindet. Unterwegs machten die überwiegend älteren Teilnehmer mit Trillerpfeifen und Lautsprecherdurchsagen auf sich aufmerksam. Am Stadthaus stießen rund 30 weitere Windkraftgegner hinzu. Auch einige der dort im Anschluss tagenden Michelstädter Stadtverordneten hörten einige Zeit den Ansprachen der Windkraftgegner zu.
Wie BI-Vertreter Udo Bergfeld (Wald-Michelbach) darlegte, bezweifeln nicht nur Kritiker von Rotoren im Odenwald den Sinn und Nutzen großer Windkraftanlagen im Mittelgebirge. Diese Investitionen und Bauten würden tiefe Einschnitte in die Natur, den Boden, die Wasserversorgung und die Geldbeutel der Einwohner vor Ort hinterlassen. Schließlich spiele neben der Landwirtschaft auch der Tourismus eine wichtige Rolle in der Region; diese Einnahmequelle sehe man „von den Propellern fortgeblasen“.