Pferdefest in Weiten-Gesäß nährt Hoffnung auf...

Die Nibelungen-Quadrille zieht als eine der Hauptattraktionen beim Pferdefest in Weiten-Gesäß die Blicke des gespannten Publikums auf sich.Foto: Ronald J. Autenrieth  Foto: Ronald J. Autenrieth
© Foto: Ronald J. Autenrieth

Was der Reit-, Jagd- und Fahrverein Weiten-Gesäß am Wochenende auf die Beine gestellt hat, war offenbar sehenswert. Dies jedenfalls belegt der rege Publikumszuspruch. Das...

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WEITEN-GESÄSS. Was der Reit-, Jagd- und Fahrverein Weiten-Gesäß am Wochenende auf die Beine gestellt hat, war offenbar sehenswert. Dies jedenfalls belegt der rege Publikumszuspruch. Das sonntägliche Showprogramm auf dem Pferdehof des Vorsitzenden Robert Müller war reich an Highlights, wie Ronald J. Autenrieth zu berichten weiß. Er leitet den Reit- und Fahrverein Oberzent (RFVO) Beerfelden, der eine Partnerschaft mit den Pferdefreunden von Wieten-Gesäß pflegt.

Im Gegensatz zum Vorjahr, als achtzig Prozent der Vorführungen der nassen Witterung zum Opfer fielen, konnte das Publikum die Veranstaltung in dem Michelstädter Stadtteil nun bei schönstem Spätsommerwetter genießen. Ralf Helmstädter führte als Moderator durch ein Programm, das man in solcher Vielfalt bei einem Verein von gerade einmal 60 Mitgliedern selten zu sehen bekommt.

Nach einem Entrée mit Robert Müllers Vierspänner war zunächst einmal der Nachwuchs an der Reihe. Aus einer Schul-AG der Grundschule Weiten-Gesäß war ein Voltigierprojekt mit Kindern entstanden, die allesamt mittlerweile ihr Voltigierabzeichen erfolgreich abgelegt haben. Birgit Müller und Anita Puschmann zeichneten für die Aktion verantwortlich. Bei Übungen, wie der „Mühle“ oder der „Nadel“ konnten die Zuschauer die Gelenkigkeit und den Gleichgewichtssinn der jungen Reiter auf dem als Einhorn verkleideten Pferd bewundern.

Große Präzision mit acht Gespannen

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Mit der Nibelungen-Quadrille, einer Formation, die von Robert Müller trainiert wird und Kutschgespanne in atemberaubender Präzision synchron die unterschiedlichsten Figuren fahren lässt, war ein überregional bekanntes Ensemble zu Gast. Frankfurt oder Donaueschingen waren schon Stationen ihres Wirkens. Erstmals wagte sich die Quadrille mit acht Gespannen auf den nicht allzu großen Platz und erntete begeisterten minutenlangen Beifall.

Das feine Reiten nur mit einem Hirtenstab in der Hand führte das „F+F-Team“ vor. Und dabei bildeten die Reiterin und ihr Pferd wirklich ein fein aufeinander abgestimmtes Team: Farah Jonak-Dembowski und ihre schon über zwanzigjährige Stute Flicka. Sensibilität ist eben keine Altersfrage, merkt dazu Ronald J. Autenrieth an. Dass alpine Haflinger und spanische Andalusier harmonieren, zeigten Lena Haas und Anika Brunner bei einem anmutigen Pas de Deux in bester Dressurmanier.

Dann die Botschaft, auf die man im Odenwälder Fahrerlager, das wie allerorten mit Nachwuchsproblemen kämpft, gewartet hatte: Es geht weiter, der Fahrsport hat in der Region Zukunft. Vier Kinder von Nibelungen-Fahrern nahmen selbst die Kutschzügel in die Hand und fuhren einen Geschicklichkeitsparcours. Was erst zwei Wochen zuvor als Idee diskutiert worden war, ist damit Fakt: Die „Junior Nibelungen-Quadrille“ nimmt Fahrt auf. Es folgte schließlich noch eine Springvorführung der kleinen „Piraten“, angeleitet von Birgit Müller.

Den flotten Abschluss der Darbietungen bildete ein Kegelfahren auf Zeit, das Gerhard Ihrig (RFVO Beerfelden) vor Karl-Heinz Lerman aus Collenberg mit Ludwig und Nico Schäfer als Beifahrer (ebenfalls vom Beerfeldener Reit- und Fahrverein) gewann.

Von Elmar Streun