Das Novembertheater bringt ein neues Stück auf die Bühne. In „Verfluchte Karibik“ geht es um Nachhaltigkeit und um die Schiffbarkeit der Mümling.
MICHELSTADT. (red). Mit dem Konzept ihrer dritten Produktion hat das Novembertheater unter Leitung von Henning Fritsch und Eleonora Venado den Anforderungen der Ausschreibung des Bundes deutscher Amateurtheater (BDAT) entsprochen: „Die Herausforderung, das Thema Nachhaltigkeit für das Amateurtheater im Sinne einer gesamtgesellschaftlichen Aufgabe zu denken und zu gestalten, wurde ideenreich angenommen“, betonte der Kuratoriumsvorsitzende Frank Grünert anlässlich der Vergabe der „amarena Innovationsförderung“. Welche Konsequenzen hat unser Handeln auf das Morgen und wie kann das Thema Nachhaltigkeit im Amateurtheater gestaltet werden? Diese Fragen stellte der Bund Deutscher Amateurtheater im 7. Wettbewerb um die amarena Innovationsförderung 2023, informiert das Novembertheater jetzt in einer Mitteilung.
18 Gruppen aus dem ganzen Bundesgebiet hatten demnach ihre Ideen und Konzepte eingereicht. Zwei Theaterprojekte, die das Thema aus unterschiedlichen Perspektiven entwickeln und mit verschiedenen theatralen Mitteln umsetzen werden, erhalten je 3000 Euro: das Theaterteam Spiellust-Novembertheater aus dem Odenwaldkreis und die Theaterwerkstatt für aktive Kultur Studio 7 aus Schwerte in Nordrhein-Westfalen.
In dem Projekt „Verfluchte Karibik“ setzt sich das Novembertheater mit der Nutzung natürlicher Wasserwege am Beispiel der Mümling auseinander und beleuchtet die damit verbundenen Eingriffe in die Natur. Mit Elementen des performativen und chorischen Theaters improvisieren die Projektteilnehmer zwischen 16 und 66 Jahren an vier Aufführungsstätten. Gearbeitet wird mit Texten, Aktionen, Figuren, Choreografien und mit musikalischer Begleitung. Das Publikum wird mit dieser Inszenierung zum Diskurs und Nachdenken über mögliche Konfliktlösungen angeregt, heißt es in der Mitteilung weiter. Wiederverwertbare Materialien und nachhaltige Mobilitätskonzepte sind Teil des Realisierungsprozesses. Bereits bestehende Kooperationen zu Schulen und kirchlichen Einrichtungen werden genutzt, um regional viele Menschen mit diesem Projekt zu erreichen.
Ausgehend von einem Textauszug des Darmstädter Historikers und Bibliothekars Dr. Philipp Alexander Ferdinand Walther (1812 bis 1887) beschäftigt sich das Ensemble des Spiellust-Novembertheaters mit der Idee, die Mümling schiffbar zu machen, um den Odenwald mit den Weltmeeren zu verbinden. Die Theatergruppe spinnt die Idee weiter: „Ein Überseehafen in Höchst, Piraten auf der Burg Breuberg...eine Wette auf die Zukunft. Doch wer gewinnt und wer verliert bei einem solchen Unterfangen?“
Musikalisch setzt die Liveband „Oktoberkapelle“ für das nautische Bühnenstück die Segel, das am 18. Juni, 20 Uhr, im Bürgerhaus Höchst in den Premierenhafen läuft.