Bienenmarkt läuft recht gut an, Schausteller kommen gern

Betrieb bei der „Wilden Maus“: Sebastian Göbel (hier an der Kasse) ist recht zufrieden mit den ersten Tagen des Bienenmarktes in Michelstadt.Foto: Manfred Giebenhain  Foto: Manfred Giebenhain

Es muss nicht immer strahlender Sonnenschein und Biergartenwetter sein, damit ein Volksfest gelingen kann. Dies belegt im Fall des Michelstädter Bienenmarktes zumindest eine...

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MICHELSTADT. Es muss nicht immer strahlender Sonnenschein und Biergartenwetter sein, damit ein Volksfest gelingen kann. Dies belegt im Fall des Michelstädter Bienenmarktes zumindest eine erste Zwischenbilanz.

Als „nicht zu heiß und überwiegend trocken“ beschreibt Thomas Blum den Wetterverlauf, seitdem die hochsommerlichen Temperaturen zum Marktbeginn am Freitag sich verabschiedet haben. Nur der Regenguss vom Samstagabend habe den Genuss an seinem Fahrgeschäft „The real Shake“ trüben können, sagt der Geschäftsmann. „Hier ist noch mehr die Familie gemeinsam unterwegs.“ Als Sohn einer Heidelberger Schaustellerfamilie in der dritten Generation übt er seinen Worten nach diesen Beruf „mit Leib und Seele“ aus.

Dies scheint unabdingbar zu sein, wie weitere Gespräche mit anderen Marktbeschickern bestätigen. Noch mehr Besucher habe der milde Sonntag – trotz Dauerbewölkung am Abend – auf den Festplatz gelockt.

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Im Sekundentakt Fahrscheine verkauft

Das sieht auch Sebastian Göbel so, der an diesem Abend im Sekundentakt Fahrscheine für die „Wilde Maus“ verkauft. Mit 27 Jahren ist der junge Mann aus Worms Herr über das fast alles andere überragende Fahrgeschäft – allein das Riesenrad „Colossus“ ragt weiter in die Höhe. Es dürften gut 15 Jahre oder gar mehr sein, dass auch der 33 Meter hohe Gigant von seiner Familie für den Bienenmarkt gestellt wird.

Während andere Fahrgeschäfte und Angebote häufiger mal wechseln, gelten ein Riesenrad, der Autoscooter und der Kettenflieger als gesetzt für das Volksfest, erklärt der Michelstädter Kulturamtsleiter Heinz Seitz. Ohne groß Aufhebens daraus zu machen, rechnet der Fachmann vor, dass seit 20 Jahren auch die Märkte der Stadt zu seinem Arbeitsbereich gehören. Um bei der Aufzählung zu bleiben: Mit sieben Familienfahrgeschäften und vier, die nur Kindern vorbehalten sind, biete der Bienenmarkt ein vergleichsweise großes Vergnügungspotenzial, stimmen Seitz und Blum überein.

Kein erkennbarer Trend zu überfüllten Festzelten

Der Mann aus Heidelberg stellt den Vergleich zu anderen Märkten her: In Michelstadt sei der Trend hin zu überfüllten Festzelten und Bierhallen und immer mehr Essensständen noch nicht so ausgeprägt wie andernorts. Als Betreiber eines Fahrgeschäfts sei es – anders als bei Speisen und Getränken – nicht so einfach möglich, gestiegene Kosten auf den Kunden abzuwälzen. Dafür sei die Konkurrenz zu groß, und die Marktbesucher seien nicht bereit, mehr Geld auszugeben. Sorgen bereiten Thomas Blum eine noch 2017 anstehende Verschärfung an technischen Auflagen, was zu einer zusätzlichen Kostensteigerung und mehr Bürokratie führen werde.

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Von solchen Problemen befreit ist sein Bruder Patrick Blum, der in diesem Jahr zum ersten Mal mit einer Brezelbäckerei vertreten ist, die er von einem renommierten Anbieter aus Schweinfurt übernommen hat. Eine Bäckerei unterhielt bereits sein Großvater in Ziegelhausen, weshalb der junge Mann glaubt, die richtige Wahl getroffen zu haben: „Wir arbeiten ohne Fertigteig und verwenden nur frische Zutaten.“

Der Familientradition verpflichtet sieht sich auch der Michelstädter Michael Heilmann, der das „Feuchte Eck“ von seiner Mutter übernommen und in diesem Jahr die begehrte Anlaufstelle zum ersten Mal um einen „Äbbelwoi-Gaade“ der Marke „Bembel with Care“ erweitert hat. Der junge Wirt wirkt entspannt und zufrieden. „Bei uns ist es immer ruhig und gemütlich“, sagt er. Auch Sebastian Schönberger vom beauftragten Sicherheitsdienst TKS zeichnet dieses Bild. Im Marktbüro angekommen, erklärt der Bereichsleiter schließlich, dass neben der Schlichtung von Rangeleien zu Pfingsten lediglich ein ernst zu nehmender Einsatz protokolliert wurde.

Ein offensichtlich angetrunkener Mann musste nach einem Sturz vor der Erwin-Hasenzahl-Halle medizinisch erstversorgt und ins Krankenhaus gebracht werden.