Grüne sehen keine Bahn-Hindernisse

Das Hessische Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen von Tarek Al-Wazir (Grüne) hat sich in der Frage einer Reaktivierung der Gersprenztalbahn für nicht...

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ODENWALDKREIS. Das Hessische Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen von Tarek Al-Wazir (Grüne) hat sich in der Frage einer Reaktivierung der Gersprenztalbahn für nicht zuständig erklärt. Der lokale Grünen-Abgeordnete Frank Diefenbach (Michelstadt) sieht dennoch alle Voraussetzungen gegeben, um die noch bestehenden Anlagen zwischen Reinheim und Groß-Bieberau zu erhalten und mittelfristig wieder mit Zügen zu beschicken. Dafür muss nach seiner Überzeugung nur der vom Ministerium beschriebene Weg gegangen werden, nach dem der Impuls für eine Reaktivierung von Kommunen, Kreisen und Verkehrsverbünden ausgehen muss.

Gegenteilige Pläne der Stadt als Diskussionsanstoß

Zu einer entsprechenden Zusammenfassung kommt der Grünen-Abgeordneten auf Grundlage der Antwort, die er auf eine Anfrage ans Ministerium erhalten hat. Diefenbach hatte sich nach Einflussmöglichkeiten des Landes auf die Wiederinbetriebnahme der Bahnstrecke erkundigt und damit einen Vorstoß der Initiative zur Erhaltung der Odenwaldbahn und ihrer Nebenstrecken aufgegriffen. Deren Aktivitäten wiederum erklären sich aus gegenteiligen Plänen der Stadt Groß-Bieberau. Wie berichtet, strebt diese den Abbau der verbliebenen Anlagen zugunsten der geplanten Umgehungsstraße und einer Wohnbebauung an.

Wie Frank Diefenbach dazu in Erfahrung gebracht hat, lassen sich für einen solchen Schritt weder Voraussetzungen noch Notwendigkeiten belegen. Aus dem Antwortschreiben des Ministeriums geht nämlich auch hervor, dass „keine Konkurrenzsituation zwischen einer möglichen Reaktivierung der Bahntrasse und dem möglichen Bau einer Umgehungsstraße besteht“, wie Diefenbachs Kollege Torsten Leveringhaus zusammenfasst. In einem anderen Brief weist die Regierung zudem darauf hin, dass eine Wiederinbetriebnahme des Trassenverlaufs der Schienenstrecke Reinheim-Groß-Bieberau im Regionalplan abgesichert ist.

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Dem entgegenlaufende Abbaupläne waren vor allem im an Groß-Bieberau grenzenden Odenwaldkreis auf Widerspruch getroffen, weil hier die Einwohner der drei Gemeinden Reichelsheim, Fränkisch-Crumbach und Brensbach besonders unter den zurzeit schwierigen Verhältnissen im öffentlichen Nahverkehr mit Darmstadt leiden.