Die Odenwälder Kinderkrebshilfe verzeichnet nach zwischenzeitlichem Corona-Einbruch wieder ein gestiegenes Spendenniveau.
ODENWALDKREIS/ERBACH. (red). Der Verein für krebskranke Kinder Odenwald hat sein Engagement im Dienste junger Patienten dank großzügiger Unterstützung aus der Region auch im vergangenen und in diesem Jahr erfolgreich fortsetzen können. Wie Schatzmeister André Lenz nun bei der Hauptversammlung in Erbach informierte, kamen 2021 wieder 37.000 Euro an Spenden zusammen, im laufenden Jahr rechnet er mit 40.000 Euro. Damit haben sie in etwa wieder das Niveau erreicht, das sie vor einem deutlichen Einbruch im ersten Corona-Jahr 2020 besaßen.
Benefiz-Golfturnier wichtiger Faktor
Eng verbunden ist dies mit der Tatsache, dass das vom Lions Club Odenwald und dem Kiwanis Club Erbach organisierte Benefiz-Golfturnier auf der Anlage des GC Odenwald in Kirchbrombach nach einjähriger Pause wieder aufgenommen werden konnte. Das brachte 2021 rund 15.000 und im laufenden Jahr sogar 18.500 Euro Erlös für die Kinderkrebshilfe und bestätigte seine Bedeutung als eine der wichtigsten Einnahmequellen des Vereins.
Der freut sich aber ebenso über andere Initiativen, von denen Lenz und stellvertretender Vorsitzender Michael Wörner beispielhaft berichteten – etwa das Benefizspiel zwischen den Fußballfrauen der FSV Erbach und den Männern des SV Hummetroth im Frühjahr oder der Unterstützung von Ilse Vögler (Bad König), die von jedem verkauften Exemplar ihres Buchs „Oma, erzähl uns mal, wie’s früher war“ vier Euro an die Kinderkrebshilfe weiterleitet.
Aus den auf diesen und anderen Wegen zusammengekommenen Spenden hat der Verein 2021 wie 2022 beispielsweise jeweils 50.000 Euro für die Krebsforschung überwiesen. Adressat ist dabei Professor Dr. Olaf Witt von der Uniklinik Heidelberg: Er forscht mit seinem Team zum Medulloblastom, dem bei Kindern mit am häufigsten auftretenden Gehirntumor, und hat im Odenwald auch schon wiederholt über seine Arbeit berichtet. Einen weiteren Vortrag des Mediziners soll es möglichst auch 2023 geben.
Außerdem wurden in den beiden Jahren wieder Projekte auf der Kinderkrebsstation der Uniklinik Heidelberg gefördert: Geld fließt für die Musiktherapie (16.000 Euro jährlich) und die Klinikclowns, die nach corona-bedingter Zwangspause inzwischen wieder zweimal im Monat zu den jungen Patienten kommen. Ebenfalls unterstützt wurde eine Odenwälder Familie mit einem erkrankten Kind, die sich so den Wunsch nach einem gemeinsamen Legoland-Besuch erfüllen konnte.
Vorstandswahlen standen in diesem Jahr zwar nicht an, doch absehbar müssen die Weichen für einen Wechsel an der Spitze gestellt werden: Jacqueline Wörner, die dem 65 Mitglieder zählenden Verein vorsteht, möchte sich altersbedingt in die zweite Reihe zurückziehen; eine Nachfolgelösung ist bisher nicht gefunden.