Mitglieder des Bauausschuss in Höchst befürworten Antrag der CDU, der die Verkehrssituation entzerren soll
Von Gabriele Lermann
Vom Entzerren der Verkehrsführung bis zur Neugestaltung der Kreuzung Aschaffenburger Straße/Erbacher Straße reichen Lösungsvorschläge der Höchster Ausschussmitglieder. Foto: Gabriele Lermann
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HÖCHST - Der geplante Sendemast für Tetra-Funk in Hassenroth sorgte im Ausschuss für Umwelt, Bauen und Verkehr am Mittwoch für Zündstoff. Bei zwei Befürwortern, drei Gegnern und vier Enthaltungen gab der Ausschuss keine Empfehlung zum Mastbau an die Gemeindevertretung.
„Ich ärgere mich über diese Zeitverschwendung über Jahre“, sagte Lars Maruhn. Auf der Strecke geblieben sei die Suche nach Alternativen. Maruhn kritisierte nicht nur die gesundheitsschädliche Seite des Funkmasts für Bürger. Für Hassenroth sei er auch nicht förderlich angesichts der touristischen Angebote des anerkannten Luftkurorts mit zwei gut frequentierten Hotel- und Gastronomiebetrieben. Und: Tetra-Funk ist längst überholt und hält in der Praxis nicht, was vor Jahren versprochen wurde. Praktische Erfahrungen mit dem digitalen Funksystem für Feuerwehr, Polizei und Rettungskräfte legte er als langjähriger Polizeibeamter vor.
Bestätigt wurde er von Tanja Maruhn (CDU), ebenso im Polizeidienst. Müssen mehrere Organisationen miteinander kommunizieren, sei das System schnell überlastet und lege die Feuerwehrleute, Polizisten oder Sanitäter mitten im Einsatz in die Warteschleife, was bis zu 15 Minuten Unterbrechung bedeuten könne. Deshalb griffen die Einsatzkräfte im Ernstfall auf ihre Handys zurück.
Günstigere und effektivere Alternativen
„Es gibt wesentlich günstigere wie effektivere Alternativen“, erklärte Lars Maruhn. Er verwies auf eine eigens für Einsatzkräfte entwickelte App.
Die Suche nach Alternativen sei nicht Aufgabe der Gemeinde, erklärte Bürgermeister Horst Bitsch. Der Vorgabe des Landes für die Feuerwehren müsse die Kommune Folge leisten. Mit dem neuen Standort, „ein paar Fußballfelder“ weiter von der Bebauung entfernt als zuvor mit dem Land strittig diskutierte Standorte, könne man lediglich einen weiteren Vorschlag machen. Sofern das Parlament zustimme. „Die Bedenken der Feuerwehren sind aber auch verständlich.“
Für die Feuerwehren und den Tetra-Funk bezog Ausschussvorsitzender Michael Friedt (SPD) Postion: „Ohne den digitalen Funk stehen für mich nur Nachteile für Feuerwehr wie die Sicherheit im Vordergrund. Von einer App halte ich gar nichts, zumal das die Feuerwehren nicht selbst entschieden können, sondern sich an Vorgaben halten müssen.“ Ähnlich wie Fried sah es für die KAH Hartmut Klein. Für die Grünen lehnte Maline Thierolf-Jöckel aus Gesundheits-Gründen den Mastbau ab.
Erweitert wurde, nach vielfältiger Diskussion, der Antrag der CDU, der den Verkehr an der Kreuzung Erbacher Straße/Aschaffenburger Straße mit Rechtsabbieger-Pfeilen an Ampeln (Erbacher zur Aschaffenburger Straße sowie Groß-Umstädter zur Wilhelminenstraße) entzerren könnte. Lars Maruhn begründete den Antrag mit Staus, die es häufig zu Stoßzeiten gibt. Maline Thierolf-Jöckel befürwortete den Antrag, wünschte sich aber auch längere Grünphasen für Fußgänger und mehr Berücksichtigung der Radfahrer in der Verkehrsführung.
„Wir sollten hier weiter in die Zukunft denken“, so der Rathauschef. Eine Komplettsanierung der Kreuzung ist langfristig notwendig. Damit verbunden das Neugestalten der Ortsmitte, ein Kreisel ist denkbar. Der Vorschlag von Maruhn, Vertreter der Polizei wie Hessen Mobil zu laden, um gemeinsam Alternativen der Verkehrsführung zu erörtern, wurde positiv aufgenommen, der Antrag einstimmig befürwortet.