1977 kam die Fränkin Else Hopfner nach Mossautal. Am Montag feiert sie ihren 90. Geburtstag.
Von Dieter Berlieb
Elsa Hopfner vollendet am Montag in Unter-Mossau ihr 90. Lebensjahr.
(Foto: Dieter Berlieb)
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UNTER-MOSSAU/ELSBACH - Wer beim „Käs’-Back“ in Elsbach ein- und ausgeht, und das sind nicht wenige, der kennt diese Dame. Denn Elsa Hopfner gibt ihrer Tochter Gabriele Hopfner-Heckmann Geleit, seit diese vor sieben Jahren das Traditions-Gasthaus übernommen hat. Doch auch die Mutter hat viel zu erzählen – aus 90 Lebensjahren, die sie am Montag, 17. Juni, rundet. Denn in einer Zeit, da Berufstätigkeit bei Frauen noch nicht üblich war, hat sie als Erzieherin gearbeitet, damals noch Kindergärtnerin genannt. Und bis heute mögen es die Kinder gerne, wenn Elsa Hopfner Himpelchen und Pimpelchen mit ihnen spielt.
Geboren im mittelfränkischen Rödenweiler, ist Elsa Hopfner mit einem Bruder in einer kleinen Landwirtschaft in Feuchtwangen aufgewachsen. Für die Kleinbauerntochter erwies sich im Nachhinein als Glücksfall, dass sie mit 16 Jahren ihr zu klein gewordenes Elternhaus verlassen musste: Der Pfarrer beschaffte ihr einen Platz im als Internat geführten Kindergärtnerinnenseminar in Neuendettelsau. „Es war gut, dass ich von zu Hause mit Brot und Speck versorgt wurde“, erinnert sich Hopfner an die spärliche Kost dort. Den Geist aber beflügelte die Schule, sodass sich die Absolventin weiter zur Diakonisse qualifizierte, um fortan Kinderheime und ähnliche Einrichtungen zu leiten.
Als sie in Parsberg in der Oberpfalz in einem Heim für Kriegsversehrte arbeitete, lernte die fleißige Frau ihren späteren Ehemann Alfred Hopfner kennen. Die Hochzeit, zwei Töchter und ein kleines Eigenheim machten das Familienglück komplett. Als der Ehemann 1966 schwer erkrankte, zog es die Familie wieder zurück nach Feuchtwangen, wo Elsa Hopfner Sonderschullehrerin wurde und sich beim Bayerischen Roten Kreuz engagierte. Mit dem Ortswechsel der einen ihrer Töchter ging’s 1977 nach Mossautal, wo Elsa Hopfner zehn Jahre lang Odenwaldurlauber beherbergte. 1982 verstarb Ehemann Alfred, 1986 lernte die Witwe ihren späteren Lebensgefährten Erich Neumann kennen, um den sie 2004 trauern musste.
Beim Käs’-Back buk sie anfangs den Kuchen und half, Wäsche zu waschen. Seit zwei Schlaganfällen muss sie sich auf die Unterhaltung am Stammtisch beschränken. Zuhause legt sie großen Wert auf einen Überblick über das Weltgeschehen. Elsa Hopfner hat zwar keine Enkelkinder, aber mit den Kleinen der Verwandtschaft ein inniges Verhältnis.