Richtfest am früheren „Erlenhof“: Die Nieder-Ramstädter...

Neben sich den Richtbaum auf dem Dach des künftigen Ferienhauses „Sonnenschein“, spricht Zimmermann Miso Dereh vor großem Publikum den Richtspruch. Am Standort des früheren Hotels „Erlenhof“ im Erbacher Stadtteil Erlenbach baut die Nieder-Ramstädter Diakonie Wohneinheiten für 17 Menschen mit Behinderungen. Foto: Hans-Dieter Schmidt  Foto: Hans-Dieter Schmidt
© Foto: Hans-Dieter Schmidt

Nur sieben Monate seit dem ersten Spatenstich brauchte es, bis die Stiftung Nieder-Ramstädter Diakonie (NRD) in ihrer neu entstehenden Wohnanlage Richtfest feiern konnte....

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ERLENBACH. Nur sieben Monate seit dem ersten Spatenstich brauchte es, bis die Stiftung Nieder-Ramstädter Diakonie (NRD) in ihrer neu entstehenden Wohnanlage Richtfest feiern konnte. Standort ist das ehemalige Erlenhof-Gelände am Eingang des Erbacher Stadtteils Erlenbach. Die Stiftung würdigte diesen Anlass gemeinsam mit dem Unterstützungsverein Christophorus Südhessen.

Christian Fuhrmann, kaufmännischer Vorstand der Stiftung, freute sich über die große Anzahl von Besuchern und Ehrengästen und umriss in kurzen Worten das Projekt. Demnach entstehen in drei u-förmig angeordneten Gebäuden Wohnmöglichkeiten für 17 Menschen mit Behinderungen, natürlich inklusive aller erforderlichen Funktionsräume wie moderner Sanitär- und Küchentechnik. Ein markanter Punkt wird eine zusätzliche große „Bauernküche“ sein. Das vorgelagerte vierte Gebäude wird ein Ferienhaus sein mit vier Wohneinheiten auf zwei Etagen, wie NRD-Wohnverbundleiterin Sandra Pache im Gespräch mit dieser Zeitung erläuterte.

Die Gesamtkosten sind mit rund drei Millionen Euro veranschlagt. Architekt Jochen Dreibholz aus Mühltal lobte den zügigen Verlauf der Rohbauarbeiten, so dass voraussichtlich im Spätherbst dieses Jahres mit der Gesamtfertigstellung zu rechnen sei.

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Der in Michelstadt ansässige Unterstützungsverein Christophorus bringt sich parallel zur NRD-Stiftung als Bauherr in die Wohnanlage ein. In dessen Zuständigkeit fällt insbesondere die großzügige Unterstützung bei der Finanzierung des Ferienhauses. Vorsitzende Elke Mühlhäuser betonte, in diesem Haus solle Inklusion gelebt werden. Es sei für Menschen mit und ohne Behinderung gedacht, wie der Gesamtkomplex ohnehin. So werden Ferienhausgäste auch die Bauernküche im Nachbartrakt nutzen können.

Wie das ECHO am Rande der Richtfestfeier erfuhr, soll das Ferienhaus im barrierefreien Erdgeschoss Platz für sechs Gäste mit Rollstuhl bieten. Christophorus-Schatzmeister Dieter Heimer überreichte Fuhrmann einen Scheck über 25 000 Euro. Wie Mühlhäuser ergänzte, hat ihr Verein zu Baubeginn bereits 200 000 Euro in die Finanzierung eingebracht – und weitere Mittel sollen zu gegebener Zeit bereitgestellt werden. Seinen Dank für die Unterstützung verband Fuhrmann mit dem Versprechen, dem Ferienhaus ein besonderes Konzept für „langfristigen Erfolg“ zu erarbeiten.

Für die politischen Gremien würdigten Erster Kreisbeigeordneter Oliver Grobeis und Erster Stadtrat Erwin Gieß die Baumaßnahme als Bereicherung der Region. Auch das Ehepaar Elle und Heinz Heilmann, die vormaligen Besitzer des beliebten Hotels „Erlenhof“, waren Gäste der Feierstunde. So wurden sie Zeugen, als Zimmermann Miso Dereh aus Beerfelden den Richtspruch verlas, das zuvor geleerte Glas in Scherben zerspringen ließ, und mit der Bitte um Gottes Segen für die Gesamtanlage die Gäste zum anschließenden gemütlichen Teil entließ.