
Seit Anfang Oktober hat Familie Multani hat das Traditionshaus übernommen und will bodenständige Gerichte servieren. Wirt Sukwinder Multani ist kein Neuling in der Gastronomie.
Erbach. Auf den Tag genau einen Monat ist es her, dass die Familie Multani das Erbacher Brauhaus am 1. Oktober übernommen hat. „Wir haben sehr viele positive Erfahrungen gemacht und wir waren sehr überrascht und sind sehr dankbar für die Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft der Erbacher“, so der neue Wirt Sukwinder Multani (50). Auch wenn langsam wieder der Tourismus anläuft, sind es vor allem die Erbacher und andere Besucher aus dem Odenwaldkreis, die derzeit die Hauptgäste des „Erbacher Wohnzimmers“ sind, wie Besitzer Joachim Wörner das Lokal gerne nennt.
Seit dem Bau anno 1782 befand sich das Traditionsgasthaus im Familienbesitz und wurde als Gasthaus genutzt. Mit der Schließung der Brauerei fand Wörner einen neuen Partner in der Binding-Brauerei, die sich verpflichtete, weiterhin „Erbacher Premium Pils“ nach Vorgabe herzustellen und zu vertreiben. „Es stand sogar mal im Raum, Erbacher Bier als deutschlandweite Marke herauszubringen, doch dann kam die Wende und Radeberger übernahm diesen Part“, erzählt Joachim Wörner.
Heute ist das Gebäude in zentraler Lage mit Bierbindung an die Radeberger-Gruppe verpachtet, und so kam es, dass die Familie Multani davon erfuhr. „Ich arbeitete in Frankfurt als Küchenchef und war mit meiner Familie schon länger auf der Suche nach einem geeigneten Restaurant. Durch meine Arbeit hatte ich ja bereits Kontakt zur Brauerei und und man kannte mich und den Wunsch, ein eigenes Lokal zu führen“, erzählt Multani, wie er zu dem Angebot gekommen ist, das Brauhaus in bester Lage zu übernehmen.
„Bodenständige Küche mit bodenständigen Preisen”
Dass die Familie Multani ihre Wurzeln in Indien hat, spiegelt sich auf der Speisekarte wenig wider. „Ich habe in Deutschland Koch gelernt und in den vergangenen 30 Jahren in Küchen von Speisegaststätten mit deutscher Küche gearbeitet und biete eine bodenständige Küche mit bodenständigen Preisen“, erklärt Sukwinder Multani.
Mit seiner Speisekarte möchte er für jeden Gaumen etwas bieten und auch mit dem Preisniveau überzeugen. Damit sieht er das Erbacher Brauhaus gut aufgestellt, sowohl für den Besuch von Touristen als auch für einheimische Gäste. Die Gaststätte verfügt neben ihrem holzverkleideten historischen Gastraum mit 80 Plätzen auch noch über einen Saal, in den bis zu 120 Gäste passen, etwa bei Feiern, sowie eine Terrasse direkt an der Mümling mit Blick auf den Marktplatz und das Schloss Erbach. Im kommenden Jahr wird der Terrassenbereich noch weiter ausgebaut, erklären Multani und Wörner voller Vorfreude. Besonders sind neben der Lage auch die langen Öffnungs- und Küchenzeiten: „Wir haben täglich von 11 bis 23 Uhr geöffnet“, informiert Sukwinders Ehefrau Jaswinder Multani. Auch an frühzeitige Reservierung des Saales für Firmen-, Weihnachts- oder Familienfeiern erinnert Jaswinder, da bereits die ersten Termine gebucht wurden. Als kleine Begrüßungsgeste wird es am Montag, 7. November, zu jedem Gericht ein „Freibier“ (0,3 Liter) geben.