Zufriedene Gesichter bei der Energiegenossenschaft Odenwald eG (EGO): Auch im achten Jahr seit seiner Gründung 2009 hat das noch junge Unternehmen weiter zugelegt. Ein klarer...
ERBACH. Zufriedene Gesichter bei der Energiegenossenschaft Odenwald eG (EGO): Auch im achten Jahr seit seiner Gründung 2009 hat das noch junge Unternehmen weiter zugelegt. Ein klarer Vertrauensbeweis in die Arbeit von Vorstand und Aufsichtsrat kennzeichnete den Verlauf der Generalversammlung 2017, zu der die Genossenschaft nun ins "Volksbank-Atrium" beim Haus der Energie in Erbach eingeladen hatte.
Die Bilanzsumme der EGO stieg noch einmal um 760 000 Euro und hat somit fast die 50-Millionen-Marke geknackt. Wie Vorstandsvorsitzender Christian Breunig den Genossen darlegte, handelte es sich bei diesem Zuwachs in erster Linie um Investitionen in die Region. Bei den rund 3200 Auftragsvergaben habe man 350 Unternehmen berücksichtigt, die hier zuhause sind.
Weiterer Kita-Bau für 100 Jungen und Mädchen
Nach dem erfolgreichen Bau eines Kindergartens im Haus der Energie in Erbach sowie zweier Energie-Kitas in Offenbach und Griesheim (Landkreis Darmstadt-Dieburg) baut die EGO auf dem Gelände am "Ölgärtchen" in Rimbach (Kreis Bergstraße) eine weitere Kindertagesstätte in nachhaltiger Bauweise für rund 100 Jungen und Mädchen. "In Rimbach stehen wir kurz vor der Grundsteinlegung", kündigte Breunig eine Investition von rund 2,7 Millionen Euro an.
Vorstand Thomas Mergenthaler stellte das Engagement auf dem Feld der erneuerbaren Energieformen vor, welche die EGO in ihren Jahren zu einer der bundesweit größten Energiegenossenschaften gemacht haben: "Aktuell betreibt die EGO 84 Fotovoltaikanlagen."
Sieben Prozent weniger Ertrag als noch im Jahr zuvor bedeuten 150 000 Euro weniger in der Kasse, erläuterte Christian Breunig die Zahlen 2016. Das vergangene Jahr sei eben ein schwaches Sonnenjahr gewesen - was das grundsätzliche Engagement auf diesem Gebiet nicht beeinträchtigen werde.
2017 werde wieder ganz im Zeichen von weiteren Investitionen stehen, kündigte Mergenthaler an. Die 2016 geübte Zurückhaltung begründete er damit, dass man sinkende Produktionskosten abwarten wolle. "Wir sammeln dann wieder Geld ein, wenn es neue Projekte gibt", kündigte Breunig neue Kampagnen an, die unter der Überschrift "Mitgliedermehrwert" projektspezifische Beteiligungsmöglichkeiten vorsehen. Darunter falle auch der "Odenwaldstrom", den die EGO im Verbund mit der Entega-Regenerativ GmbH anbietet.
Beim heiklen Thema Windkraft wiederholte Thomas Mergenthaler frühere Aussagen, denen zufolge die EGO sich nur an solchen Standorten beteiligen möchte, die auch von den örtlichen Kommunalpolitikern gewollt seien. Weiterhin gelte es, durch Planungsrecht einem möglichen Wildwuchs entgegenwirken. Konkret erwartet die EGO, dass der Windkraft-Standort Stillfüssel in Wald-Michelbach (Kreis Bergstraße) mit fünf Anlagen zu je 3,3 Megawatt noch in diesem Jahr ans Netz gehen wird. Daran ist die Odenwälder Genossenschaft gemeinsam mit der Darmstädter Entega beteiligt. Als weitere Option habe sich die EGO Flächen in der Gemarkung von Würzberg (Mies) gesichert.
Durch die Versammlung führte Aufsichtsrats-Chef Karl Heusel, einstimmig angenommen wurde das Ergebnis 2016. Bei nur drei Gegenstimmen folgte eine große Mehrheit dem Vorschlag von Vorstand und Aufsichtsrat, die Geschäftseinlagen mit 1,5 Prozent Dividende zu honorieren.
Der Vorstand wurde bei einer Gegenstimme und zwei Enthaltungen entlastet; der Aufsichtsrat erhielt alle Stimmen bis auf zwei Enthaltungen. Reinhold Ruhr (Michelstadt), der von Beginn an als Mitglied im Aufsichtsrat die EGO mit vorangebracht hat, verzichtete auf eine erneute Kandidatur. An seiner Stelle beriefen die 203 anwesenden Mitglieder Sabine Krämer-Eis (Erbach) in das Kontrollgremium. Für ebenfalls drei Jahre geht nun Rainer Eckert (Rimbach) in den Aufsichtsrat.