Musik als Lebensgefühl

Ein absoluter Fan der britischen Synthie-Rock- und Pop-Gruppe „Depeche Mode“ ist Hermann Rang (Birkert), Sänger der Odenwälder Coverband „Depeche Reload“. Deren Konzerte – hier im Michelstädter „Hüttenwerk“ – sind meist schnell ausverkauft. Foto:  Wilken

Die Coverband „Depeche Reload“ spielt Songs der berühmten Vorbilder komplett live.

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BIRKERT / WEITEN-GESÄß. In Sachen „Depeche Mode“ macht Hermann Rang keiner so schnell etwas vor. Der Sänger aus Birkert ist absoluter Fan der britischen Synthie-Rock- und Pop-Gruppe, die zu den erfolgreichsten Bands dieser Zeit gehört. Im Odenwald hat er ein paar Gleichgesinnte gefunden, die mit ihm als „Depeche Reload“ die Musik von Dave Gahan, Martin Gore und Andrew Fletcher bis ins Detail perfekt covern.

Mit seinem Faible für „Depeche Mode“ sei Hermann Rang mehrere Male bei ihm vorstellig geworden, erinnert sich Marco Müller. Der wohnt ebenfalls im 250-Seelen-Dorf Birkert. „Hermann ist, seit ich ihn kenne, ein Hardcore-Fan“, schmunzelt der Schlagzeuger. 2001 kam Müller dann selbst in den Genuss eines Livekonzertes und „war schwer begeistert von der Umsetzung der Elektrodrums durch ein akustisches Drumset“. Er dachte sich: „So einen Job würde ich auch gern mal machen.“ Es sollte aber noch ein paar Jahre dauern. 2006 war es dann soweit: „Ich hatte zu dem Zeitpunkt keine Band mehr, und wir sind zusammen das Projekt angegangen.“

„Depeche Mode“ seien einfach fesselnd, meint nicht nur Marco Müller. „Im Publikum stehen Leute von 20 bis 70 Jahren“, beobachtet er. Was man sonst kaum erlebe. Und je mehr man sich mit ihren Liedern befasse, „desto interessanter werden sie“. Die anderen Mitglieder seiner Coverband haben ihre musikalische Heimat zwar teilweise ganz woanders, sind aber nicht festgelegt: Fast alles werde gern gehört, solange es gut gespielt und umgesetzt sei, erklärt der Mann aus Birkert. Das reiche von Klassik über Pop, Rock, Metal, Jazz, Funk und Soul bis hin zum einfachen Gesangschor.

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Außer Hermann Rang, für den es nur „Depeche Reload“ gibt, haben die anderen noch weitere Standbeine. Keyboarder Axel „Aji“ Imhof (Weiten-Gesäß) ist in etlichen regionalen Bands mit dabei – bei „Another Livetime“, der Hausband des Michelstädter „Hüttenwerks“, bei „Stargate“ oder dem „Blassen Bertram“. Der Erbacher Sven Kuhl (Gitarre, Keyboard) zupft die Saiten auch bei „Simple Live“, „Jumping Jack“ und „Bitter Sweet“.

Bassist Markus Kosch (Linsengericht/Gelnhausen), auch am Keyboard aktiv, spielt „alles von Rock bis Lederhose“. Und Marco Müller nennt als weitere Betätigungsfelder „Simple Live“, „Mindweb“, „Leaving Paradise“, „Reckoning“ und „Meloy Valley“.

Der Titel „Hessens beste Tribute-Band 2009“ zeigt, dass hier Profis am Werk sind. Dass die Bandmitglieder aus dem Odenwald kommen, verschafft ihnen bei Konzerten in dieser Kante einen Heimvorteil. Darüber hinaus machen der authentische Sound, Bühnenbild und Auftreten der Musiker deutlich, dass das mehr ist als reine Covermusik. Die Konzerte von „Depeche Reload“ sind meist schnell ausverkauft, so etwa wie kürzlich im „Rex“ in Bensheim oder im Aschaffenburger „Colos-Saal“. Weil man eine echte Live-Band sei, begeistere man sogar Leute, die sonst fast nur „AC/DC“ hören“, freut sich Marco Müller. Schließlich würden zahlreiche andere „Depeche Mode“-Coverbands vieles im Hintergrund aus der Konserve laufen lassen. „Wir aber spielen komplett live“, betont Müller.