Marion und Johann Thern aus Sandbach feiern Eiserne Hochzeit
Von Wolfgang Kraft
Eiserne Hochzeit feiern in Sandbach Marion und Johann Thern, die an ihrem früheren Lebensmittelpunkt in Dorf-Erbach weiter hohe Wertschätzung genießen. Foto: Wolfgang Kraft
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SANDBACH - Eiserne Hochzeit heißt das Fest, das es zu feiern gibt, wenn eine Ehe 65 Jahre alt wird. Diesen Grund zum Feiern haben am Mittwoch, 27. Juni, Johann und Marion Thern, die 1969 mit ihren drei Kindern von der damaligen Tschechoslowakei in die Bundesrepublik Deutschland übersiedelten. Ihre neue Heimat haben sie im Odenwaldkreis gefunden, zunächst über Jahrzehnte hinweg in Dorf-Erbach, wo sie maßgeblichen Anteil am intakten Ortsleben hatten. Inzwischen leben Johann und Marion Thern im Haus an der Albert-Schweizer-Straße 2 im Breuberger Stadtteil Sandbach bei einem ihrer Kinder.
Die Nachkriegszeit im damals kommunistisch geprägten Tschechien sei für Deutschstämmige die Hölle gewesen, so die Erinnerung des 1931 in Eichsdorf (Hohe Tatra) geborenen Jubilars und seiner gleichaltrigen, aus Schmiedeberg im Erzgebirge stammenden Ehefrau. „Das konnten wir unseren Kindern nicht länger antun, die Familie hätte dort keine Zukunft gehabt“, erklärt das Jubelpaar, das nach seiner Ausreise mit dem damals 15-jährigen Sohn Hans, der 13 Jahre alten Tochter Ursula und dem achtjährigen Sohn Hermann über Nürnberg schließlich im damaligen Auffanglager Erbach ankam. Die Bedingungen in der alten Heimat seien so gewesen, dass der Schritt einer Zwangsaussiedlung gleichgekommen sei.
In der Kreisstadt selbst fasste die Familie dann schnell Fuß, bekam eine Wohnung in Dorf-Erbach. Beruflich ging es für die beiden Neubürger ebenfalls voran. Marion Thern fand einen Job bei Rowenta in der Gerätemontage, Ehemann Johann als Lkw-Fahrer bei der damaligen Baufirma Lang & Co., wo er bis zum Rentenalter tätig war.
Die Freizeit des Paares war von sportlichen Aktivitäten geprägt. Während Johann Gefallen an Volleyball fand, schloss sich Marion den Turnerfrauen an und war eine begeisterte Schwimmerin. Mit dem plötzlichen Tod des ältesten Sohnes Hans hatte die Familie einen schweren Schicksalsschlag zu verkraften, der bis heute Spuren hinterlassen hat.
Aus gesundheitlichen Gründen ist das Ehepaar Thern vor zwölf Jahren nach Sandbach umgezogen und lebt dort in der Geborgenheit der Familie von Tochter Ursula. Neben dieser gratulieren die Familie von Sohn Hermann sowie sechs Enkel und ein Urenkel zum eisernen Ehejubiläum.