Daniela Wagner macht sich beim Politischen Aschermittwoch für die Energiewende stark
Von Manfred Giebenhain
Gastrednerin beim Politischen Aschermittwoch der Odenwälder Grünen war in Sandbach Daniela Wagner, Landesvorsitzende und hessische Spitzenkandidatin zur Bundestagswahl. Jonas Schönefeld, Sprecher der Kreisgrünen, moderierte den Abend. Foto: Manfred Giebenhain
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SANDBACH - Wenn Politprofis die Antworten ausgehen und sich schwer damit tun, Visionen zu entwickeln, sagt das schon viel. Handelt es sich dabei um die Landesvorsitzende und Spitzenkandidatin der Grünen zur Bundestagswahl in Hessen, Daniela Wagner (Darmstadt), spricht dies auch dafür, wie persönlich eine politische Bestandsaufnahme ausfallen kann. Als Gastrednerin beim Politischen Aschermittwoch der Odenwälder Grünen nutzte das vertraute Gesicht, der Basis die bestmögliche Unterstützung im Bundestagswahlkampf zuzusichern.
Ihre Botschaft lautete: Obwohl sich „die Umfragewerte im übersichtlichen Bereich“ bewegten, seien doch „in diesen spannenden, aber nicht schönen Zeiten“ klassisch grüne Themen gerade so aktuell wie vor 35 Jahren, als die Ökobewegung in die Parlamente eingezogen war. Damals mit von der Partie war Daniela Wagner, die beim Blick zurück den Bogen spannte von der Anti-Atomkraftbewegung über die Frauenbewegung bis zum praktisch demonstrierten Grundrecht auf Meinungsfreiheit in Form von Sitzblockaden gegen Atomraketen und die Startbahn 18 West. Heute, auf den Regierungsbänken angekommen, seien die Grünen „zum Verteidiger von Infrastrukturen“ geworden, warb die Gastrednerin dafür, sich gleichwohl für bessere Arbeitsbedingungen von Polizisten ebenso einzusetzen wie für die Energiewende. Es erschrecke sie, dass Menschen im Land sich gegen Windräder so vehement einsetzten, als ginge von diesen eine Bedrohung aus wie von einem Atomkraftwerk.
Beifall erntete Wagner für ihre Worte, in den Bemühungen nicht nachzugeben, eine Null-Emission-Epoche in der Energieerzeugung einzuläuten. Trumps Negierung des Klimawandels müsse ein „jetzt erst recht“ gegenübergestellt werden. Viel Raum nahmen auch Themen ein wie Asylrecht und Flüchtlinge („Wir benötigen dringend ein Einwanderungsgesetz“) und der Umgang mit der Türkei unter Erdogan.
In der rege geführten Diskussion hatten einige Besucher sich mehr Ansporn gewünscht, Menschen angesichts der Verdichtung der Probleme und des Erstarkens von populistischen Kräften entschiedener zur Gegenwehr aufzurufen. Nicht mehr auf der Straße, sondern in den sozialen Netzwerken des Internets spiele sich die Mobilisierung und Auseinandersetzung ab, erwiderte Wagner.