Er richtete sich vor allem an die Eltern von Viertklässlern im Raum Breuberg und Lützelbach, der Tag der offenen Tür an der Rai-Breitenbacher Georg-Ackermann-Schule. Mit...
RAI-BREITENBACH. Er richtete sich vor allem an die Eltern von Viertklässlern im Raum Breuberg und Lützelbach, der Tag der offenen Tür an der Rai-Breitenbacher Georg-Ackermann-Schule. Mit Rundgängen und Vorträgen präsentierte sie sich als weiterführende Bildungsstätte, das gleichzeitig anberaumte Schulfest demonstrierte, dass sich die GAS auch auf das Feiern versteht.
Leitlinien der Schule und deren Zweige, Unterrichtsfächer und ganztägige Angebote wurden vorgestellt. Die Einführung übernahm Gabi Lauinger, Koordinatorin der Schulübergänge sowie Stufenleiterin für die Klassen fünf und sechs. Wie sie darlegte, setzt der Unterricht in den ersten beiden Jahrgängen der Mittelschule auf Differenzierungsangebote, etwa das Fördern von Deutsch als Zweitsprache oder das Verbessern einer Lese- und Rechtschreibschwäche. Zudem werden Neuzugänge in den fünften Klassen von Tutoren aus den neunten Klassen betreut, um sich besser im neuen Schulalltag zurechtzufinden. Der Englischunterricht wurde angepasst, damit der Bruch vom Grundschulenglisch zur fünften Klasse nicht mehr so groß ist.
Berufsvorbereitung in Klassen acht und neun
Praktische, berufsorientierte Angebote, so Lauinger, gibt es in den Jahrgangsstufen acht und neun. Der gymnasiale Zweig (G9) führt bis zur Eingangsklasse der Oberstufe, die dann entweder in Höchst oder an anderen Gymnasien besucht werden kann. „Wir sind sehr bemüht, umfassend und individuell über eine weitere schulische Laufbahn zu beraten“, betont die Pädagogin. Abgänger der zehnten Gymnasialklasse haben ohne Prüfung automatische ihren mittleren Bildungsabschluss (Realschule). Alle siebten und achten Klassen des Gymnasialzweigs haben EDV als Wahlpflichtfach, andere Fächer können dazugenommen werden.
Uwe Böger, stellvertretender Schulleiter und Stufenleiter der Jahrgänge neun und zehn, erklärte die neu eingeführten Kombiklassen für Haupt- und Realschüler. Bis Klasse sieben bleiben alle in einer Klasse, differenziert wird in den Hauptfächern sowie in Bewertung und Leistungsanforderung. Danach erst teilen sich die Klassen in Haupt- und Realschule. Der Hauptschulabschluss nach Klasse neun gliedert sich je nach Leistung in normal und qualifiziert, Realschulabgänger nach Klasse zehn haben mit entsprechenden Noten und zweiter Fremdsprache die Möglichkeit, in die Oberstufe oder in berufliche Gymnasien zu wechseln. Der qualifizierte Hauptschulabschluss ermöglicht es, die mittlere Reife nachzuholen. Berufspraktika stehen in der achten wie neunten Klasse an.
Soziale Kompetenzen zu fördern sei Leitbild der Schule, dazu gibt es verschiedene Projekte, auch in außerschulischer Kooperation. Eingeführt wurde zudem der Medienführerschein zum kompetenten Umgang mit dem Internet. Die offene Ganztagsschule teilt sich in zwei Zweige, erklärte Böger. Anmeldepflichtig sind Hausaufgabenhilfe, Projektwerkstätten und Arbeitsgruppen. Von allen Schülern frei am Nachmittag genutzt werden können die Spielothek, die Bücherei, die Turnhalle und der „Raum der Stille“. Mittagessen wird in der Mensa geboten.
Sandra Rudolph, Leiterin der Sandbacher Grundschule, informierte über die Vorbereitungen zum Übergang der Schüler. Noch vor Weihnachten steht ein Info-Abend an, nach dem Halbjahreszeugnis werden mit den Eltern Beratungsgespräche über mögliche Schulzweige geführt. „Neben der Klassenkonferenz entscheiden die Eltern mit, auch die Kinder dürfen dabei sein“, erklärt die Schulleiterin. Noten alleine sind nicht ausschlaggebend, für das Gymnasium etwa seien Kompetenzen wie Lernbereitschaft und selbstständiges Erarbeiten wesentlich. „Es ist wichtig, dass Sie ihr Kind nicht überfordern, spätere Schulwechsel kommen oft vor“, so Rudolph. Der Antrag an die übernehmende Schule muss bis 25. Februar gestellt werden: Ist ein zweites Gespräch erforderlich, gilt eine Frist bis 5. April.
Nach so viel ausführlichen Informationen kam dann auch die Praxis nicht zu kurz: Geführt von Schülern aus den neunten Klasse hatten die Eltern mit ihren Kindern die Möglichkeit, die Ackermann-Schule und Projekte des Schulfestes zu besichtigen.