Mit der Etablierung eines politischen Aschermittwochs im Odenwaldkreis versuchen sich seit Jahren die Grünen. Die neuste Ausgabe haben sie nun dicht an das bayerische...
WALD-AMORBACH. Mit der Etablierung eines politischen Aschermittwochs im Odenwaldkreis versuchen sich seit Jahren die Grünen. Die neuste Ausgabe haben sie nun dicht an das bayerische Mutterland dieser Gepflogenheit angelehnt – sowohl räumlich als auch personell. Denn in Wald-Amorbach unweit der Grenze zum unterfränkischen Landkreis Miltenberg gaben sie dessen Landrat Jens Marco Scherf das Wort, der als Grünen-Landrat nicht nur im Freistaat nach wie vor eine Sonderstellung einnimmt. In seiner Rede widmete sich Scherf der Zusammenarbeit der Landkreise Miltenberg und Odenwald. In der Tourismusvermarktung und beim Geo-Naturpark funktioniere diese Kooperation. Als für beide Seiten bedeutend führte er die enge Abstimmung mit der Metropolregion Rhein-Main an. „Im Bereich des ÖPNV sind noch bessere Busverbindungen zwischen den Landkreisen möglich“, sagte Scherf und bezog sich dabei unter anderem auf die Querspange Wörth-Höchst. Und auch im Radverkehr fände er eine Intensivierung der Verbindungen wünschenswert. „Gute Mobilitätskonzepte sind angesagt, damit die beiden Kreise besser miteinander verbunden sind. Heute müssen die beiden Landkreise die entsprechenden Weichen stellen und die entscheidende Frage beantworten“, fasste Scherf zusammen. Es gelte, heute zu überlegen, was zu tun sei, „damit wir in 20 Jahren noch gut leben zu können.“
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Sein Politikstil sei der Dialog, charakterisierte der Landrat seinen Umgang mit der Lage im Miltenberger Kreistag, wo sieben Fraktionen ohne Hausmehrheit vertreten sind. Es werde wieder ergebnisoffen diskutiert. „Ein Gewinn für die Demokratie, denn Demokratie lebt vom Diskurs“, findet der Grünen-Landrat.
Scherf erklärte, dass die Gleichung CSU ist gleich Kirche und Landwirtschaft nicht mehr zutreffe. Viele Menschen hätten vielmehr festgestellt, dass christliche Werte und die Anliegen der Landwirte bei den Grünen gut aufgehoben sind.
„Der Landkreis Miltenberg ist ein Fair-Trade-Landkreis und wirbt deshalb mit der Aussage: Fair und regional ist genial! Dies stärkt die regionale Wertschöpfungskette“, stellten die Odenwälder Grünen als eine bedeutende Erkenntnis des Abends fest.