Die täglichen Aufgaben im Familienbetrieb halten Wilhelm Schnellbächer gesund und fit und prägen ihn bis heute. In entsprechend guter Form feiert der rührige Glasermeister...
BRENSBACH. Die täglichen Aufgaben im Familienbetrieb halten Wilhelm Schnellbächer gesund und fit und prägen ihn bis heute. In entsprechend guter Form feiert der rührige Glasermeister am morgigen Samstag, 1. April, in seinem Zuhause, Beuneberg 11 in Brensbach, seinen 90. Geburtstag.
Am 1. April 1927 in dem Ort geboren und mit einer jüngeren Schwester aufgewachsen, besuchte der er acht Jahre lang die Volksschule, bevor er in Groß-Zimmern bei einem Glaser in die Lehre ging. Nach deren Abschluss teilte er das Schicksal vieler Alterskameraden und wurde zum Arbeitsdienst und später zur Wehrmacht eingezogen. Nachdem er sich in Bayern von einer Verwundung erholte, die er sich in Frankfurt an der Oder zugezogen hatte, geriet er in amerikanische Gefangenschaft.
Nach der Entlassung im März 1946 kehrte der Jubilar zurück nach Brensbach und arbeitete im väterlichen Betrieb als Glaser. Auch traf er Lina Christ aus Affhöllerbach wieder, die er seit Kindertagen kannte und lieben lernte: Die beiden heirateten am 16. Dezember 1949. Aus der Ehe gingen die drei Söhne Walter, Joachim und Jörg hervor, inzwischen gibt es mit Fabian, Nico, Denis und Joel vier Enkel.
Bereits 1950 wurde Wilhelm Schnellbächer Teilhaber der seit 1860 bestehenden Glaserei, die in der Folgezeit ständig wuchs. So entstanden 1968 eine neue Werkstatt und 1982 eine Lagerhalle, mit der Anschaffung moderner Maschinen entwickelte sich der Betrieb zum leistungsfähigen Fernster-, Haustüren und Wintergartenhersteller aus Holz. Ein Wohnhaus für die Familie baute der Jubilar 1973, 1981 verpachtete er die Firma an Sohn Walter, arbeitete aber weiter mit. 2001 übergab er schließlich die Geschäfte und Gebäude an Walter und Jörg Schnellbächer, der 1986 ebenfalls in das Geschäft eingestiegen war. Mittlerweile führt auch Enkel Denis das Erbe fort und arbeitet nach Ablegen der Meisterprüfung im Betrieb mit.
Wilhelm Schnellbächer, der auf die Fortführung seines Handwerks stolz ist, hilft seiner Familie noch täglich und erledigt unter anderem die Botendienste. Seine Frau pflegte er 15 Jahre, ehe Lina Schnellbächer 2013 verstarb. In seiner knappen Freizeit war der Jubilar 50 Jahre lang Sänger beim örtlichen Gesangsverein sowie bei der Freiwilligen Feuerwehr und dem Sportverein aktiv, bei beiden ist er bis heute Mitglied.
Auch der Schützenverein profitierte von seinem Wirken, mit dem Motorsportclub nahm das Ehepaar früher häufig an Sternfahrten in ganz Deutschland teil. Reisen führten die Beiden unter anderem in die USA, nach Spanien, Ägypten, Griechenland, Rumänien, Sri Lanka und Nepal.
Täglich fährt Wilhelm Schnellbächer noch mit dem Auto, versorgt die Familie mit Frühstück und kocht mehrmals in der Woche. Am Ehrentag wird sich eine Schar von Gratulanten aus Familie, öffentlichem Leben, Verwandten, Freunden und Nachbaren die Klinke in die Hand geben.