In Neustadt wird am Freitag, 5. Oktober, zum 80. Mal die Pfälzische Weinkönigin gekrönt. Nur eine kann es werden, aber auf alle Bewerberinnen warten spannende Termine...
Von spe
Konkurrenz um die Krone (v.l.): Meike Klohr aus Neustadt-Mußbach, Julia Auermann-Gass aus Bad Dürkheim, Christina Simona Schött aus Kleinniedesheim, Anna-Lena Müsel aus Obrigheim und Melina Hey aus Oberotterbach.
(Foto: Pfalzwein/Linzmeier-Mehn)
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NEUSTADT - Das Abendkleid hängt im Schrank, die neuen Schuhe stehen bereit, das Lampenfieber macht sich allmählich bemerkbar: Am Freitag, 5. Oktober, wird in Neustadt die 80. Pfälzische Weinkönigin gewählt. Und das Amt ist begehrter denn je. Fünf Kandidatinnen haben schon vor Tagen den Wahlkampf eröffnet. Julia Auermann-Gass (Bad Dürkheim), Anna-Lena Müsel (Obrigheim), Melina Hey (Oberotterbach), Meike Klohr (Neustadt-Mußbach) und Christina Schött (Kleinniedesheim) präsentieren sich als mögliche Nachfolgerinnen der Pfälzer Weinkönigin Inga Storck (Einselthum). Sie wollen ein Jahr lang für den Pfälzer Wein werben – eine als 80. Pfälzer Weinkönigin und vier als Weinprinzessinnen.
Die fünf Bewerberinnen werden sich am 5. Oktober zunächst im Rathaus in Neustadt einer Jury aus Weinexperten, Journalisten und früheren Weinköniginnen stellen, ehe sie am Abend im Saalbau Weinwissen, Schlagfertigkeit und Charme als überzeugende Argumente präsentieren müssen. Moderiert wird die ausverkaufte Wahlveranstaltung von RNF-Moderator Markus Hoffmann und der ehemaligen Deutschen Weinkönigin Janina Huhn (Bad Dürkheim).
Auf die Königin und ihre Prinzessinnen warten bei rund 300 Terminen im Jahr viele interessante Aufgaben und spannende Begegnungen: Vom Weinfest bis zum Golfturnier, von der Ministerreise bis zur Ausstellungseröffnung reicht die Palette. Dabei gilt es, nicht nur charmant und fachkundig, sondern auch rhetorisch geschult zu sein. Deshalb werden die Weinhoheiten vor und während ihrer Amtszeit in Seminaren vorbereitet. Im Etat der Pfalzwein-Werbung, die die Einsätze koordiniert, stehen fast 20 000 Euro für Reisekosten, Kleiderzuschüsse und Seminare bereit.
Wie abwechslungsreich ein Jahr als Repräsentantin des Pfälzer Weines ist, erfahren derzeit die acht aktuellen Hoheiten. Inga Storck begleitete den Pfälzer Wein zur ProWein in Düsseldorf, zum Weinfest in München und zu einer Veranstaltung nach Polen. Die Prinzessinnen warben auf mehreren Veranstaltungen und Messen für den Pfälzer Wein: Sophie Conrad in Bremen, Katharina Diehl in Soest, Isabell Grüber in Düsseldorf, Lilli Joachim in Bochum, Nina Oberhofer in Leipzig, Daniela Töpfer in Schwerin und Alisa Weber in Polen.
Inga Storck wurde vor einer Woche zur Deutschen Weinprinzessin gekürt. „Unheimlich glücklich und neugierig auf die Zukunft“ war die junge Frau aus Einselthum nach ihrer Wahl. Sie arbeitet derzeit im Dürkheimer Weingut Darting und absolviert ein Duales Studium am Weincampus Neustadt. Aber im nächsten Jahr muss sie ihren Lebensrhythmus bei vermutlich mehr als 200 Terminen wohl komplett ändern: „Ich weiß noch nicht, was auf mich zukommt, ich finde das alles sehr spannend.“ Den Mut dazu hat sie, wie sie bei einem Fallschirmsprung bewies. Und kreative Ideen hat sie auch: Sie zimmert aus Fassdauben und Barriqueholz gelegentlich Möbel und Accessoires und überrascht damit Freunde und Bekannte. Als sie in der Nacht nach der Wahl ins heimatliche Einselthum im Zellertal heimkehrte, musste sie staunen: Da gab es zu Ehren der neuen Weinprinzessin mitten in der Nacht ein Feuerwerk, schließlich wird der 850-Einwohner-Weinort nun auch bundesweit bekannt. Für Inga Storck wurde die Nacht zum Tage: „Ich kam erst gegen halb vier ins Bett.“ Erlebnisse, die sicherlich auch Julia Auermann-Gass, Anna-Lena Müsel, Melina Hey, Meike Klohr und Christina Schött gerne irgendwann erfahren möchten. Doch zunächst steht die Wahl zur pfälzischen Weinkönigin an.