Seeed begeistert tausende Zuschauer im Mainzer Volkspark

Seeed brilliert am Freitag beim Open-Air-Konzert im Mainzer Volkspark. Foto: Sascha Kopp
© Sascha Kopp

Die Band Seeed hat beim Summer in the City-Festival die Erde beben lassen. Die Berliner sorgten bei dem ausverkauften Konzert für tanzende Fans und emotionale Momente.

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MAINZ. Der Volkspark tanzte, sprang, bebte. Er platzte förmlich aus allen Nähten. Kein Wunder, schließlich waren "Seeed" in der Stadt. Die "Dancehall Caballeros" aus der Bundeshauptstadt – und der heimliche Höhepunkt der diesjährigen Auflage von "Summer in the City".

Voller Energie rockt die Gruppe die Bühne im Mainzer Volkspark.
Begeisterte Fans und eine tolle Stimmung machten das Konzert zum Erlebnis der besonderen Art.
Mit schwingendem Tanzbein und den Hits der letzten Jahre bringt die Band den Boden zum Beben.
Das Publikum feiert mit - trotz Sommerhitze.

Seit geraumer Zeit war das Konzert bereits ausverkauft, am Freitagabend tummelten sich entsprechend nochmals hunderte Zuhörer außerhalb des eingezäunten Geländes, hörten und tanzten mit. Manche richteten sich auch auf einer Picknick-Decke ein und ließen es sich gut gehen. Der Volkspark war also einen Abend lang fast durchgängig in Bewegung – zumal "Seeed" in seinem Programm auch keinerlei Zeit zum Luftholen eingeplant hatte.

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Viel Bewegung und Tanz auf der Bühne

Bewegung und Tanz sind bei den Berliner nicht nur Inhalt einiger Text, sondern auch Kernpunkt der Bühnenshows. Die beiden verbliebenen Frontmänner Peter Fox und Dellé – Demba "Boundzound" Nabé verstarb 2018 – sind praktisch durchgängig in einer ständigen Choreografie unterwegs, aber auch die anderen Mitglieder der Big Band tanzen, springen und haben sichtlich Spaß an ihrem Auftritt.

Ein Konzept, das bei "Seeed" schon seit zwei Jahrzehnten bestens funktioniert. Wer auf ein Konzert der Band geht, weiß, dass man gefälligst das Tanzbein zu schwingen hat. Und entsprechend setzte das auch der Großteil der Anwesenden um. Und das durch alle Altersklassen. "Seeed" befeuerte die Tanzbarkeit seiner eigenen Songs auch noch dadurch, dass die Lieder teilweise ohne Pause ineinander übergingen, teilweise auch im leicht abgeänderten Remix-Gewand daherkamen. Große Reden schwangen Peter Fox und Dellé hingegen nicht.

Bewegend war indes auch der Song "You and I", den die Band ihrem verstorbenen Sänger "Boundzound" widmete. Ein kurzer Moment zum Durchatmen – und zum Gedenken. Ansonsten rauschten alte und neue Songs durch den Volkspark. Nach zwei Stücken des aktuellen Albums "Bam Bam" (2019) sprang der Funke spätestens beim 2012er Top-Hit "Augenbling" auf die Menge über – und loderte bis zum Ende.

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Klassiker wie "Dickes B", "Dancehall Caballeros" oder "Music Monks" hatten ebenso ihren Platz wie zahlreiche neuen Stücke, die "Seeed" aufgrund der Pandemie auch noch nicht sehr oft live spielen konnte. Drei Jahre nach Veröffentlichung von "Bam Bam" waren die Fans aber auch bei vielen der neueren Songs schon ausgesprochen text- und tanzsicher. Regelrecht für Ekstase sorgten auch die Songs, die Peter Fox einst auf seinem Solo-Album "Stadtaffe" veröffentlicht hatte.

Vor allem bei "Schüttel deinen Speck" gab es bis in die allerletzten Reihen kein Halten mehr. Es waren also vor allem zufriedene, mitunter auch erschöpfte Gesichter, die sich nach Konzertende – übrigens um Punkt 22 Uhr – auf den Heimweg machten. "Seeed" stand zwar nicht wirklich lange auf der Bühne, kam nicht einmal auf anderthalb Stunden – sorgte in dieser Zeit aber eben für ein absolutes Feuerwerk.

Eingeheizt wurde das Programm im Übrigen von der "MIK Family", einem – wie könnte es anders sein - Tanzkollektiv aus Berlin. Mit sehenswerten, teilweise fast komödiantischen Choreografien und kleineren Mitmach-Parts stimmten sie den Volkspark perfekt auf den Konzertabend ein und übergaben das aufgewärmte Publikum ohne weitere Unterbrechung an "Seeed". Pausen standen am Freitagabend eben auf dem Index.

Von Tommy Rhein