150 Menschen gedenken Susanna auf Gutenbergplatz -...

aus Der Fall Susanna

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Der Fall Susanna bewegt weiter die Gemüter: Am Sonntag gab es drei Demonstrationen, im Bild eine frühere Veranstaltung. Archivfoto: Harald Kaster

Auf dem Gutenbergplatz in Mainz hat der DGB am Montagabend zu einer Gedenkkundgebung für Susanna aufgerufen. 150 Menschen nahmen daran teil. Gleichzeitig fand auf dem...

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MAINZ. Am Montag fanden ab 18 Uhr erneut zwei Gedenkversammlungen in Mainz statt. Beide wurden vor dem Hintergrund des gewaltsamen Todes der 14-jährigen Susanna veranstaltet. Damit gab es nach Samstag und Sonntag bereits am dritten Tag in Folge Kundgebungen in der Heimatstadt des getöteten Mädchens. Diesmal bei strömendem Regen.

Der Fall Susanna bewegt weiter die Gemüter: Am Sonntag gab es drei Demonstrationen, im Bild eine frühere Veranstaltung.
150 Menschen kamen zur DGB-Gedenkkundgebung für Susanna. Auch Vertreter aus Landes- und Stadtpolitik nahmen teil, um dem 14-jährigen Mädchen zu gedenken, das in Wiesbaden-Erbenheim getötet worden ist. Fotos: Harald Kaster
150 Menschen kamen zur DGB-Gedenkkundgebung für Susanna. Auch Vertreter aus Landes- und Stadtpolitik nahmen teil, um dem 14-jährigen Mädchen zu gedenken, das in Wiesbaden-Erbenheim getötet worden ist. Fotos: Harald Kaster
Unweit der DGB-Kundgebung fand eine Mahnwache mit dem Motto "Kandel ist überall" statt. 35 Personen nahmen teil.

Der DGB hatte bei den Behörden im Vorfeld eine Gedenkstunde mit 600 Teilnehmern auf dem Gutenbergplatz angemeldet. Unterstützt wurde er von der evangelischen Kirche. Letztlich fanden sich rund 150 Personen auf dem Gutenbergplatz zum stillen Gedenken an Susanna ein; darunter auch Vertreter aus Landes- und Stadtpolitik.

Ebling: Zeichen der Mitmenschlichkeit setzen

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Oberbürgermeister Michael Ebling hielt eine kurze Ansprache, machte deutlich, dass es wichtig sei, nun ein Zeichen der Mitmenschlichkeit zu setzen und zusammenzustehen. Auch und vor allem gegenüber Versuchen, den Tod des Mädchens politisch zu instrumentalisieren. Nach Eblings Ansprache zündeten Teilnehmer Teelichter und Kerzen unterm roten DGB-Zelt an und formten daraus den Namen Susanna. Danach wurde bis kurz vor 18 Uhr still des 14-jährigen Mädchens gedacht.

Unweit von der DGB-Kundgebung, an der Heunensäule auf dem Markt, war zudem für ebenfalls 18 Uhr eine Mahnwache unter dem Motto „Kandel ist überall“ mit 50 Teilnehmern angemeldet. Gekommen waren laut Polizei letztlich 35 Personen, die sich mit Bannern und Deutschland-Fahnen bis 19 Uhr an der Säule versammelten. Hinter dieser Mahnwache stand die AfD-nahe Organisation „Kandel ist überall“, die im pfälzischen Kandel rechtspopulistische Demonstrationen veranstaltet hatte.

120 Gegendemonstranten

An den Absperrungen rund um den Markt fanden sich laut Polizei zudem rund 120 Gegendemonstranten ein, die mit Trillerpfeifen und Sprechchören gegen die Kundgebung protestierten. Erwartet wurden am Rande der Absperrung unter anderem Mitglieder von Antifa, Linksjugend, „Gutmenschlicher Aktion“ sowie Teile der Mainzer Ultraszene. Letztlich zogen die Einsatzkräfte nach den Kundgebungen eine positive Bilanz: Es blieb friedlich, sodass auf dem Markt ibereits um 19.15 Uhr wieder alle Absperrungen beseitigt waren und der Platz für jedermann freigegeben werden konnte.