Junge nach Bootsunfall in der Lahn gestorben

aus Blaulicht

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Zahlreiche Einsatzkräfte beteiligten sich an der Suche nach dem Jungen.

Nach stundenlanger Suche an und in der Lahn haben Einsatzkräfte am Samstag den Elfjährigen im Wasser entdeckt. Der Junge ist jedoch am Sonntag im Krankenhaus gestorben.

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Dautphetal-Friedensdorf. Ab dem frühen Samstagnachmittag haben Einsatzkräfte von Polizei, Feuerwehr und der DLRG in der Lahn nach einem Jugendlichen gesucht, der während eines Bootsausflugs bei Friedensdorf gekentert war. Erst Stunden später wurde er entdeckt. Ein Rettungswagen transportierte ihn in kritischem Zustand ins Krankenhaus. Am Montagmorgen wurde bekannt: Der Junge ist gestorben.

Zum Zeitpunkt des Unfalls befanden sich nach mehreren Berichten noch zwei weitere Personen mit ihm im Boot. Zunächst war die Rede von zwei weiteren Jugendlichen. Kreissprecher Stephan Schienbein sprach am Abend von zwei Erwachsenen, die nach dem Bootsunfall per Rettungswagen ins Krankenhaus gebracht wurden. Bis zum Abend war unklar, ob sie sich selbst retten konnten oder aus der Lahn, die zurzeit sichtbar mehr Wasser führt, gerettet wurden. Am Sonntag hat die Polizei dann mitgeteilt: Die Erwachsenen konnten sich selbst ans Ufer retten und wurden in ein Krankenhaus gebracht. Inzwischen ermittelt die Staatsanwaltschaft Marburg gegen die Männer.

Suche im Wasser und vom Himmel aus

Von Anfang an war dagegen klar: Ein Junge wird vermisst. Zunächst hieß es, er sei zwölf Jahre alt. Kreissprecher Schienbein korrigierte diese Information am Abend: Es handele sich um einen Elfjährigen. Nachdem er bei Friedensdorf in der Lahn verschwunden war, begann eine groß angelegte Suche nach dem Jungen. Laut Schienbein waren insgesamt 250 Einsatzkräfte beteiligt, auch der Kriseninterventionsdienst war vor Ort.

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Von Cölbe aus suchten Retter den Vermissten auf einem Boot, das entgegen des Flusslaufs fuhr. Auch ein Polizeihubschrauber war im Einsatz. In der Hoffnung, ihn so retten zu können, spannten Einsatzkräfte bis Cölbe herunter zudem mehrere Seile quer über die Lahn.

Die Bevölkerung wurde per Katwarn über den Vermissten informiert – verbunden mit der Bitte, in der Nähe der Lahn die Augen offenzuhalten, sich jedoch nicht selbst in Gefahr zu bringen.

Zahlreiche Einsatzkräfte beteiligten sich an der Suche nach dem Jungen. Aus der Luft suchte die Besatzung eines Hubschraubers die Lahn ab.
In der Hoffnung, ihn so retten zu können, spannten Einsatzkräfte bis Cölbe herunter immer wieder Seile quer über die Lahn.

Laut Schienbein wurde der Vermisste erst Stunden später zwischen Friedensdorf und Buchenau in der Lahn entdeckt. Gegen 17.15 Uhr brachte ihn ein Rettungswagen in kritischem Zustand ins Krankenhaus. Laut Polizei war der Zustand des Jungen auch am Sonntag immer noch äußerst kritisch. Am Sonntagabend sind dann laut einem Polizeisprecher die Maschinen abgestellt worden. Der Elfjährige ist gestorben.

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Nach Niederschlägen in den vergangenen Tagen führt die Lahn aktuell deutlich mehr Wasser als üblich. Die Strömungsgeschwindigkeit ist dadurch nach unseren Informationen mit aktuell 85 Metern pro Minute etwa 30 Meter pro Minute schneller.