An Leukämie erkrankt: BSC Flörsheim sucht Lebensretter

Auch Hannah Schücker (links) und ihre Tochter Christiane aus Hochheim ließen sich am Wochenende in der Riedschulhalle in Flörsheim typisieren.

Der Verein hat eine Typisierungsaktion für die 18-jährige Zeynep Karacan organisiert. Insgesamt 76 Personen kommen an den zwei Tagen.

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Flörsheim. Es ist der Albtraum aller Eltern, wenn beim eigenen Kind Krebs diagnostiziert wird. Die Flörsheimerin Zeynep Karacan ist an Leukämie erkrankt und braucht deshalb dringend eine Stammzellenspende (wie berichtet). Für den BSC Flörsheim, bei dem ihr Vater Ersin Karcan Tischtennistraining gibt, sei deshalb schnell klar gewesen, „da müssen wir irgendwas machen“, erklärte Harald Roth von der BSC-Tischtennisabteilung, nachdem Karacan vor wenigen Wochen von der schweren Erkrankung seiner Tochter erzählt hatte. Um einen Lebensretter für die 18-Jährige zu finden, fand am Samstag und Sonntag in der Sporthalle der Riedschule kurzfristig eine Typisierungsaktion in Kooperation mit der Deutschen Knochenmark Spendedatei (DKMS) statt.

Insgesamt 76 Personen ließen sich an den beiden Tagen in Flörsheim typisieren. Fünf Personen mussten abgewiesen werden, da sie entweder zu alt waren (über 55 Jahre) oder aufgrund einer schwerwiegenden Vorerkrankung wie beispielsweise Herz-Kreislauf-, Nieren-, Lungen- und Stoffwechselerkrankungen nicht für eine Stammzellenspende in Frage kamen. Am Samstagmorgen wurde sogar noch im Hessischen Rundfunk auf die Typisierungsaktion in Flörsheim hingewiesen, wie Roth berichtete. Neben der Aktion in Flörsheim fanden parallel dazu am Wochenende noch Typisierungsaktionen in Frankfurt, Wiesbaden, Darmstadt, Offenbach, Hattersheim, Rüsselsheim und Raunheim, unter anderem auch in Moscheen und Kulturvereinen, statt.

„Da geht es um Leben und Tod“, machte Roth deutlich, wie wichtig eine solche Typisierungsaktion ist. Etwa 25 Helfer aus dem Verein hatten sich spontan bereit erklärt, an dem Wochenende zu helfen. Die Registrierung bei der DKMS erfolgte per QR-Code über die DKMS-Seite, auf der die potenziellen Knochenmarkspender auf ihrem Handy durch die Registrierung geleitet wurden. Im Anschluss erhielten alle Personen drei Typisierungsstäbchen, mit denen sie einen Abstrich der Wangenschleimhaut rechts und links sowie hinter der Ober- und Unterlippe vornahmen. Nachdem die Stäbchen zwei Minuten getrocknet hatten, kamen sie in ein Kuvert und werden nun an die DKMS verschickt, um im Labor ausgewertet zu werden.

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Typisieren gegen den Blutkrebs

Auch Hannah Schücker und und ihre Tochter Christiane aus Hochheim ließen sich am Wochenende in der Riedschulhalle typisieren. Eine Sportlehrerin der Heinrich-von-Brentano-Schule in Hochheim, die Zeynep noch bis zu den Sommerferien besucht hatte, habe auf die Typisierungsaktion hingewiesen. Daraufhin hätten sich Mutter und Tochter entschlossen, an der Typisierungsaktion teilzunehmen. Sie habe sich schon länger mit dem Gedanken getragen, sich typisieren zu lassen, erklärte Hannah Schücker. „Wenn nicht für sie, dann für jemand anderen“, hoffte Schücker, mit ihrer Registrierung einem Menschen helfen zu können.

Erfreut hatte Katrin Remsperger aus dem Vorstand des BSC im Vorfeld der Aktion festgestellt, dass sich bereits viele Menschen haben typisieren lassen, als sie von ihr auf die Aktion in der Riedschulhalle hingewiesen wurden. „Wir haben unser Bestes gegeben“, zog Harald Roth ein zufriedenes Fazit nach dem Wochenende. Schließlich könne jede einzelne Registrierung Menschen weltweit helfen, die an Blutkrebs erkrankt sind, sollten die Gewebemerkmale des Spenders mit denen der erkrankten Person übereinstimmen.