Bei der Aufräumaktion des Nabu und des Naturkindergartens sind Eltern und ihre Kinder fleißig am Müll einsammeln. Foto: Vollformat/Marc Schüler
( Foto: Vollformat/Marc Schüler)
Jetzt teilen:
Jetzt teilen:
HESSENAUE - Spielende Kinder mit Angelhaken in der Mütze, Plätze, die der Naturkindergarten nicht mehr anlaufen kann, weil dort zu viel Unrat herumliegt, gehören seit Samstag der Vergangenheit an. Fast alle Naturkindergarten-Eltern und deren Kinder und Geschwister räumten auf und neben den Wegen, in Gebüschen und unter Bäumen auf.
30 große und kleine Helfer
Die Kinder vom Naturkindergarten auf der Ludwigsaue laufen verschiedene Plätze an und sammeln dort auch immer wieder Müll. Einige Plätze, besonders die am Rhein, mussten ganz oder teilweise für die Kinder gesperrt werden. „Einmal kam ein Kind beim Spielen aus den Büschen gerannt und ich sah einen Angelhaken in seiner Mütze stecken. Das hätte auch leicht ins Auge gehen können“, berichtet Caroline Traiser, Aushilfsbetreuerin im Naturkindergarten, „ein anderes Kind kam mit einer Insulinspritze an“. Nach diesem und ähnlichen Vorfällen beschlossen die Eltern, die am schlimmsten verwüsteten Plätze aufzuräumen.
Ziel dieser Aktion sollte es sein, die Plätze, die die Naturkindergartenkinder regelmäßig zum Spielen ansteuern, für sie wieder sicher zu machen. Sylvia Hofmann, eine Elternsprecherin, fasst den Wunsch der Eltern in Worte: „Wir hoffen, dass durch diese Aktion und den Bericht darüber den Verursachern bewusst wird, dass durch ihren Müll nicht nur das Schutzgebiet Ludwigsaue verschandelt wird, sondern auch Kinder gefährdet werden.“
Bei strahlendem Sonnenschein und mit guter Laune zogen die 30 großen und kleinen Müllsammler mit der notwendigen Ausrüstung los, um aufzuräumen. Dabei wurden Pappteller, Flaschen, Draht und bereits in Säcke gepackter Hausmüll aus den Büschen gezogen oder im Gras gefunden. Auch Grillroste, eine Rolle Stacheldraht oder das komplette Gestänge eines Pavillons gehörten zur Ausbeute. Dabei war man sich schnell einig: Ein Teil des Mülls wurde angeschwemmt, wie beispielsweise das verrostete Stahlseil, oder von Anglern verloren, wie die volle Schachtel Maden. Allerdings fanden sich auch zahllose Flaschen, geöffnete Maisbüchsen und Ähnliches, die achtlos weggeworfen wurden. Bei ihrer Aktion fanden die Eltern schnell Unterstützung, so war der Bauhof nach der Anfrage sofort bereit die benötigten Müllsäcke und einige Müllsammelzangen zu stellen. Auch wird der Müll direkt vom Bauwagen, der als Domizil und Schutzraum des Naturkindergartens gilt, wieder abgeholt.
Die Angler, die sich an diesem schönen Tag zum Angeln am Rhein eingefunden hatten und Spaziergänger bedankten sich bei der Gruppe. Sie versicherten, immer ihren eigenen Müll und noch etwas mehr mitzunehmen.