HESSENAUE - „Die Hessenauer Kerb, die Hessenauer Kerb, die Hessenauer Kerb ist do, wie san die Leut so froh, wie san die Leut so froh!“ erschallte es zum Einmarsch der Hessenauer Kerweborsch am Samstagabend nicht nur aus den Mündern der Kerweborsch und Kerwemädscher. Nach einer Rocknacht am Freitag, die mit guter Stimmung aber wenigen Gästen verlief, war Samstag die offizielle Eröffnung der Kerb.
Um das Fest zu ermöglichen, begann die Arbeit der Kerweborsch um Kerwevadder Peter Hinn sowie vieler weiterer Helfer bereits am Mittwoch mit dem Zeltaufbau. Soweit verlief alles nach Plan, nur als der Baum gestellt werden sollte, erwies dieser sich als störrischer als gedacht. Hinn berichtete: „Er konnte nicht so einfach gestellt werden und seine Spitze brach ab. Zwei Kerweborsch sind dann mit dem Quad losgefahren, und haben jemand gesucht, der uns helfen konnte.“ Mithilfe von Günter Kemmer, eines örtlichen Landwirts, konnte er „geflickt“ und doch noch gestellt werden. Danach verlief wieder alles nach Plan: „Different Faces“ heizte den Gästen der Rocknacht bis in die frühen Morgenstunden ein. Dieses Jahr hatten die Feiernden mehr Platz, denn leider waren nicht so viele Gäste gekommen.
Auch am Samstag war das Zelt weitestgehend in Hessenauer Hand. Die sonst üblichen Gäste von Auswärts blieben aus. So konnten alle – auch der extra angereiste Junggesellinnen-Abschied – ungestört feiern. Dafür erlebten die Besucher um Mitternacht eine gelungene Show, in der bei einer Reise durch die Zeit aktuelle und ehemalige Kerweborsch und -mädscher ihr Können zeigten. Es gab gleich mehrere Höhepunkte: Fürs eher männliche Auge bestachen die Kerwemädscher mit einer Darstellung von Bonnie und Clyde im Gangsters Paradise. Das weibliche Auge kam bei den Village People auf seine Kosten und alle Gäste freuten sich sehr über einen genialen Einfall: Nachdem die Kerweborsch unter anderem zu YMCA getanzt hatten, wurde es kurz dunkel und die Väter der Kerweborsch tanzten in ähnlichen Kostümen weiter. Für diese Idee gab es gesondert Beifall.
Für die Kerweborsch und den ein oder anderen Gast ging es kurz nach einer langen Partynacht weiter mit dem Frühschoppen am Sonntag und dem SKV Blasorchester aus Nauheim.
Kerweredd von Peter Hinn
Dann wurde das Tanzbein geschwungen, die Kerweredd von Kerwevadder Peter Hinn verlesen und die gesamte Familie kam bei Kaffee und Kuchen und dem angrenzenden Rummel auf ihre Kosten. Zum Abschluss gab es die Gala: Eine zweite Show der Kerweborsch und Mädscher traditionell eher für die Hessenauer und ihre Freunde.
Das Resümee der Veranstalter und Gäste zu Freitag und Samstag fiel geteilt aus – während die Stimmung sehr gut war, wunderte man sich über das nicht so gut gefüllte Zelt, dabei stimmten doch alle Faktoren: Das Wetter war toll, die Organisation klappte und die Qualität der Mitternachtsshow der Kerweborsch steigt seit einiger Zeit beständig.