Der Verband kinderreicher Familien fordert Nachbesserungen an dem Angebot. Grund dafür sind unter anderem die Kosten. Auch in der Region gibt es Betroffene.
HESSENAUE. „Das 49-Euro-Ticket ist ja eine gute Idee, aber als Familie werden wir nicht davon profitieren können“, sagt Manuela Wittkamp, Teil einer sechsköpfigen Familie aus Trebur-Hessenaue. Dr. Elisabeth Müller, Vorsitzende des Verbands kinderreicher Familien Deutschland e.V. kennt die Gründe, die Mehrkindfamilien davon abhalten könnten, das Ticket zu buchen: „In strukturschwachen und ländlichen Gebieten, in denen vielleicht vier Mal am Tag ein Bus fährt, wird das Ticket für 49 Euro sicherlich nicht auf großen Nutzen treffen. Es bräuchte also auch einen infrastrukturellen ÖPNV-Ausbau und eine Berücksichtigung von den Familien, die es aufgrund mangelnden Angebots gar nicht nutzen können. Denn das Nutzungsgefälle zwischen Stadt und Land ist enorm.“ So heißt es in einer Meldung des Verbandes.
Einen weiteren Hinderungsgrund sieht Müller in der Kostenhöhe: „Der geplante Standardpreis für 49 Euro für das neue Deutschlandticket liegt weit über dem, was für viele kinderreiche Familien bezahlbar ist. Insbesondere Familien mit drei und mehr Kindern brauchen angesichts der hohen Inflation und Kostenexplosionen jetzt eine gezielte finanzielle Entlastung.“
Der Preis für das Deutschlandticket ist für viele kinderreiche Familien unerschwinglich. Für eine sechsköpfige Familie wie die Wittkamps mit schulpflichtigen Kindern über dem 6. Lebensjahr würden so monatliche Kosten in Höhe von 294 Euro anfallen. „Knapp 300 Euro allein für den ÖPNV ist nicht realisierbar.“ Der Verband nimmt dies zum Anlass, dringend für eine Nachbesserung beim Deutschlandticket zu plädieren. Er fordert eine „Familienkomponente“ mindestens in Form der Mitnahmemöglichkeit eigener Kinder und einer Übertragbarkeit des Tickets auf selbige.