STOCKSTADT - (gra). Aus den Jahren 1989 bis 1992 stammen die Steuerungssysteme der Kläranlage, und im Bereich der Elektronik entspricht das ungefähr der Steinzeit. So sind diese Elemente nicht nur sehr störanfällig, sondern können auch nicht mehr aufgerüstet werden, um die heutigen Anforderungen zu erfüllen. Das Prozessleitsystem und die speicherprogrammierbare Steuerung müssen daher ersetzt werden, erläuterte Bürgermeister Thomas Raschel (CDU) in den Gemeindeausschüssen. Dies umso mehr, da noch Erweiterungen und Modernisierungen der Anlage anstehen, die mit der alten Steuerung gar nicht abzudecken wären.
Auch beim Austausch der zentralen Steuerung bleiben einige alte Elemente wie die Mess- und Regeltechnik von Pumpen erhalten. Darum muss die Software so programmiert werden, dass sie mit diesen Altsystemen umgehen kann. Programme für bestehende Kläranlagen sind daher nie „von der Stange“, sondern werden immer individuell angepasst, erklärte Raschel: „Wir würden lieber einfach eine Software vom freien Markt kaufen, aber in erster Linie müssen wir unsere Anlage am Laufen halten.“
Für die nötige Programmierung legte man sich auf das Treburer Ingenieurbüro Weil fest, das schon für die bisherige Software verantwortlich war und daher günstiger arbeiten konnte als ein neuer Anbieter. Für die nötigen elektronischen Komponenten ließ man vom gleichen Büro ein Leistungsverzeichnis erstellen, das als Basis einer beschränkten Ausschreibung diente. Drei Angebote gingen ein, als günstigster Bieter bekam die Firma Lösel (Nauheim) den Zuschlag. Sie bekommt für Lieferung und Montage der Geräte gut 64 000 Euro, die Software kostet rund 40 000 Euro. Der Vergabe stimmten alle Ausschussmitglieder zu.