Eine Torte zur Eröffnung: Das „Café Kühkopf“ am Hofgut Guntershausen hat seinen Betrieb aufgenommen. Die hessische Umweltministerin Priska Hinz (links) schnitt mit den Betreiberinnen Anja Erhart (Mitte) und Kerstin Ahrens den Kuchen an. Geöffnet ist das Café an Wochenenden und Feiertagen von 11 bis 17 Uhr (Kernzeit). Foto: Vollformat/Frank Möllenberg
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STOCKSTADT - Strahlender Sonnenschein unterstützte die Feierlaune, und so gab es im Kühkopf-Café – es hat bereits zu Ostern den Betrieb aufgenommen – am Dienstag für die Gäste erst einmal ein Eis. Dass Besucher des Hofguts Guntershausen und des dortigen Umweltbildungszentrums (UBZ) jetzt bei ihrem Aufenthalt eine kleine Stärkung in der Natur genießen können, kommentierte Umweltministerin Priska Hinz (Grüne), die per Limousine zur offiziellen Eröffnung des Cafés ins Naturschutzgebiet gekommen war, mit einem kurzen: „Es wurde auch Zeit. Ein solches Angebot haben wir lange vermisst.“
Umweltbildung auch durch den Magen
Sie führte weiter aus, dass „die Umweltbildung am Kühkopf ab sofort auch durch den Magen“ gehe. Der Café-Kiosk biete nämlich überwiegend „regionale, frische und hochwertige Speisen und Getränke“. Die kleine Gastronomie ist in einem modernen Holzbau untergebracht, der, wie mehrfach erwähnt, aus dem Holz hessischer Wälder und nach denkmalpflegerischen Vorgaben gebaut wurde. Zudem ist er der erste Teil der gastronomischen Versorgung am Kühkopf, für die im Lauf des Jahres auch der ehemalige Schafstall saniert wird.
Bei mehr als 80 000 Besuchern seit 2014 – Tendenz steigend – müssten Hofgut und UBZ attraktiv bleiben, so Hinz. Und „passend zum Nachhaltigkeitsgedanken des Umweltbildungszentrums, das für Naturschutz- und Umweltschutzthemen sensibilisieren will, werden die Betreiber vor allem ökologisch erzeugte Lebensmittel anbieten“.
INVESTITIONEN
Hessen Forst hat zur Verwirklichung des Kühkopf-Cafés 2016 und 2017 insgesamt rund 235 000 Euro verausgabt, davon entfallen rund 80 000 Euro auf die Beschaffung des voll ausgestatteten Fertigcontainers, rund 155 000 Euro auf das umgebende Holzbauwerk, das auch Lagerrräume für die geplante Gastronomie im ehemaligen Schafstall vorhält. Die Kosten für die Sanierung des Schafstalls im weiteren Abschnitt belaufen sich auf insgesamt rund eine Million Euro. (ute)
Den Anstoß dazu habe das Forschungsinstitut für biologischen Landbau (FiBL) gegeben, ein Partner, „der uns nicht nur mit fachlichem Rat zur Seite steht, sondern auch aktiv mit einer Gruppe von Personen in die Rolle des Betreibers geschlüpft ist“: Leiter Dr. Robert Hermanowski stand am Dienstag ausnahmsweise am Würstchengrill, ansonsten übernehmen den Betrieb Anja Erhart und Kerstin Ahrens. Die Ministerin dankte in ihrer Eröffnungsrede auch dem dem ausführenden Holzbauunternehmen, das sich darüber hinaus als Sponsor eingebracht habe, und dem Architekten für die ansprechende Einhausung des Gastro-Containers.
Für den Bund ökologische Lebensmittelwirtschaft und Naturland überbrachte Vorsitzender Dr. Felix Prinz zu Löwenstein launig beste Wünsche zum Gelingen des Projekts. Er berichtete, wie er Hermanowski und mit ihm das Projekt kennegelernt habe und betonte, dass das „Café Kühkopf“ möglichst ökologisch betrieben werden solle, „was in einem solchen Gebiet wie dem hiesigen völlig alternativlos“ sei. Regional, saisonal, hochwertig und bezahlbar solle die Verpflegung für alle auf dem Kühkopf sein. „Das ist im Bereich der Ausflugsgastronomie nicht einfach, immerhin ist sie abhängig vom Wetter.“
Eingangs hatte Dr. Wolfram Hammes, Leiter des Forstamts Groß-Gerau, kurz zusammengefasst, wie sich das Naturschutzgebiet seit seiner Ausweisung 1952 in kleinen Schritten weiterentwickelt habe und zollte dem Hofgut-Förderverein Respekt, der den mittlerweile denkmalgeschützen Komplex in den siegziger Jahren vor dem Abriss bewahrt habe.