Mehr als 100 Veranstaltungen im Umweltbildungszentrum Guntershausen
Von Ute Sebastian
Lokalredakteurin Groß-Gerau Echo, Ried Echo
„Was finden wir alles auf Streuobstwiesen“ wird auch in diesem Sommer wieder ein Thema der Naturforscherwerkstatt im Umweltbildungszentrum auf dem Kühkopf sein. Archivfoto: Robert Heiler /Vollformat
( Foto: )
Jetzt teilen:
Jetzt teilen:
STOCKSTADT - Mit einem bunten und anspruchsvollen Programm für 2017/18 startet das Umweltbildungszentrum im Hofgut Guntershausen in die neue Saison. Gemeinsam mit den Kooperationspartnern der Schatzinsel, allen voran dem Förderverein Hofgut Guntershausen und dem UNESCO-Geopark Bergstraße-Odenwald, ist es gelungen, Veranstaltungen mit vielen Facetten des Naturschutzes zu initiieren.
Es richtet sich an Menschen aus allen Altersklassen, Menschen mit und ohne naturwissenschaftlichen Vorkenntnissen, Naturliebhaber, Wissenschaftler, Künstler, Politiker und Naturschutzpraktiker; einfach an Alle, die neugierig sind, einen faszinierenden Lebensraum kennenzulernen und dabei bereit sind, sich über den nachhaltigen Umgang mit unserer Natur Gedanken zu machen. „Damit sollen möglichst viele Menschen in der Region, aber auch darüber hinaus angesprochen und für Fragen des Umweltschutzes sensibilisiert werden. Bewährte Veranstaltungsinhalte werden dabei ergänzt durch eine ganze Reihe neuer Formate“, so der Leiter des Umweltbildungszentrums, Ralph Baumgärtel.
Zusätzlich zum traditionellen Ferienprogramm in der letzten Sommerferienwoche gibt es dieses Jahr erstmals auch Angebote in den Osterferien und in der ersten Woche der Sommerferien. Auch die Angebote zur künstlerischen Auseinandersetzung mit Örtlichkeit und Natur werden durch zusätzliche Workshops ergänzt.
AUF DER WEBSEITE
Das Jahresprogramm der im Hofgut Guntershausen angesiedelten Einrichtung wird demnächst gedruckt, ist aber schon jetzt auf der Website des Umweltbildungszentrums abrufbar: www.schatzinsel-kuehkopf-de.
Öffnungszeiten der Stockstädter Schatzinsel Kühkopf sind bis 31.März: Dienstag bis Freitag, 14 bis 17 Uhr; an Wochenenden und Feiertagen 10 bis 18 Uhr.
Nähere Informationen während der Geschäftszeiten auch unter Telefon 06158-82 86 759. (ute)
Neu ist auch der Ansatz, vermehrt überregionale Fragestellungen aufzugreifen. Im Herbst etwa gibt es ein Symposium mit dem Titel „Wie viel Mensch verträgt der Naturschutz, wie viel Naturschutz der Mensch?“. Auch die Naturfilmbühne wird 2017 ins Hofgut Guntershausen einziehen. Ziel ist es, Naturfilme zu zeigen, die brisante Umweltthemen aufgreifen, bedrohte Landschaften oder Arten präsentieren und Beispiele für einen verantwortungsvollen Umgang mit der Umwelt zeigen.
Die klassischen Exkursionen zur Naturkunde werden ergänzt mit spannenden Fachvorträgen zu naturschutzrelevanten Themen. Hier ist es gelungen, anerkannte Fachleute als Referenten zu gewinnen und das Themenspektrum zu erweitern.
Selbstverständlich wird die Tradition der großen Hoffeste am 1. Mai und am dritten Septembersonntag beibehalten. An beiden Tagen gibt es ein buntes Programm für Jung und Alt, leckere Kühkopf-Spezialitäten und viel Gelegenheit zum fachlichen Austausch. Und auch die Kooperation mit dem „Förderverein Kühkopf-Fähre“ bleibt bestehen. An mindestens fünf Tagen wird die Fähre zwischen Guntersblum und dem Kühkopf verkehren.
Ganz besonders ans Herz legen möchten die Veranstalter zunächst drei naturschutzfachliche „Schwergewichte“ im März: Am Freitag, 17. März, hält Vogelkenner Herbert Zettl um 18 Uhr einen Vortrag zum Waldkauz (Vogel des Jahres) und anderen Eulenarten auf dem Kühkopf. Um den Weißstorch geht es bei einer Tagung am Sonntag, 26. März, ab 9.30 Uhr. Nachdem der Vogel in Hessen fast ausgestorben war, brüten heute wieder rund 500 Paare im ganzen Bundesland. Die Storchen reichste Landschaft ist Südhessen mit dem Hessischen Ried. Bei der Tagung präsentieren Experten aktuelle Ergebnisse zur Bestandentwicklung. Weitere Themen sind Nahrungsökologie, Zugverhalten, Beringung, Schutzmaßnahmen und Öffentlichkeitsarbeit sowie eine Exkursion.
Am 31. März schließlich steht um 19 Uhr ein Vortrag von Gottfried Lehr zur Nidda-Renaturierung an. Der Referent arbeitet seit mehr als 30 Jahren daran, den Fluss von seinem menschengemachten Korsett zu befreien.