Der evangelische Posaunenchor aus Stockstadt bereichert musikalisch das 40. Patronatsfest der katholischen Kirche in Stockstadt. Foto: Vollformat/Robert Heiler
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STOCKSTADT - Petrus meinte es gut mit dem Patronatsfest der katholischen Gemeinde am Sonntag: Milde Temperaturen und Sonnenschein luden ein zum Zusammensein vor der Kirche. Da das Fest schon anderes erlebt hat, kam das Bilderbuchwetter vielleicht als Geschenk zum runden Geburtstag. Zum 40. Mal nämlich gab es die Veranstaltung, die als Gemeinde- und Bürgerfest für alle Stockstädter gedacht ist.
Früher als Pfarrfest im Marienmonat Mai gefeiert, ist der Termin inzwischen in den August gewandert, nahe zum Fest der Heiligen Maria als Königin des Friedens am 22. Sie ist die Patronin des Stockstädter Gotteshauses und steht im Mittelpunkt. Die Feier kommt damit auch der starken Marienverehrung entgegen, die die Vertriebenen von Anfang an in die neue katholische Gemeinde mitbrachten.
Am Beginn steht immer ein Festgottesdienst. Zur musikalischen Gestaltung trug der Männergesangverein 1921 bei: Mit ihrem Leiter Alex Wehrum übernahmen die Sänger von der Empore aus Teile der Liturgie. Pfarrer Stefan Fillauer wies die Gläubigen auf das besondere Marienjahr hin, ist die Gottesmutter doch vor 100 Jahren im portugiesischen Fatima mehrmals drei Hirtenkindern erschienen und hat ihnen Prophezeiungen hinterlassen. In diesen Kontext rückte der Geistliche auch die Zeit der Ungewissheit und der Gewalt, in der sich die Welt heute befinde. Glaube und Gebet stellte er als christlichen Weg dagegen.
Nach der Messe ging es vor der Kirche weiter mit Musik. In der abgesperrten J.-F.-Nold-Straße spielte der evangelische Posaunenchor, betonte so den ökumenischen Charakter des Fests und bot mit Bläsern und Schlagzeug ein unterhaltsames Programm. Das war auch Tafelmusik für die zahlreichen Gäste, gab es doch Gegrilltes und eine Salattheke ebenso wie gespendete Kuchen.
Bei den ersten Festen ab dem Jahr 1978 stand für die katholische Gemeinde Stockstadts noch der Gedanke im Mittelpunkt, Neubürger und Eingesessene zusammenzubringen. Gerade vier Jahre zuvor hatte Hermann Kardinal Volk die kleine Kirche auf den Namen „Heilige Maria – Königin des Friedens“ geweiht. Mit der Zeit wandelte sich das Leben im Ort, vor allem die Festivitäten nahmen immer mehr zu.
Der Heiligen Maria wird gehuldigt
Die Gemeinde setzte dagegen nicht auf immer mehr Aktivität, sondern konzentrierte das Patronatsfest eher auf seinen Kern im Gemeindeleben. Unterhaltungsangebote mit Tanz, Spielen und Kinderprogramm entfielen, das Beisammensein bekam mehr Gewicht. „Die Zusammenkunft von Menschen zum Kennenlernen und Gedankenaustausch ist eine wesentliche Zielsetzung geblieben“, erklärt Helmut Brandl vom Organisationsteam.
Dass die Besucherzahlen nicht mehr so hoch sind wie vor Jahrzehnten, ist da nicht schlimm – es geht nicht um Konkurrenz mit den vielen feiernden Vereinen im Ort. Zur Huldigung der Schutzpatronin der Kirche braucht es keine Volksmassen, sondern nur eine aktive und fröhliche Kirchengemeinde.