Zu wenige Teilnehmer - das Aus für den Gardetag: Straßenfastnacht in Rüsselsheim fällt 2018 aus
Seit dem Umzug im vergangenen Jahr steht die Straßenfastnacht in Rüsselsheim auf wackligen Füßen. Zu wenig Teilnehmer hatten schon beim Umzug 2017 Spekulationen laut werden lassen, ob sich eine solche Veranstaltung in Rüsselsheim künftig überhaupt noch aufrecht erhalten lassen würde. Nun steht fest: Zumindest in diesem Jahr fällt die Straßenfastnacht im bekannten Stil aus.
Von Heike Bökenkötter
Redaktionsleiterin Main-Spitze, Groß-Gerauer Echo
Aus und vorbei: Die klassische Straßenfastnacht muss 2018 in Rüsselsheim wegen zu wenig Mitwirkender ausfallen. Archivfoto: Vollformat/Dziemballa
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RÜSSELSHEIM - Seit dem Umzug im vergangenen Jahr steht die Straßenfastnacht in Rüsselsheim auf wackligen Füßen. Zu wenig Teilnehmer hatten schon beim Umzug 2017 Spekulationen laut werden lassen, ob sich eine solche Veranstaltung in Rüsselsheim künftig überhaupt noch aufrecht erhalten lassen würde. Nun steht fest: Zumindest in diesem Jahr fällt die Straßenfastnacht im bekannten Stil aus.
Der für die Organisation verantwortliche Rüsselsheimer Carneval Verein (RCV) hatte nach ersten Meldungen, dass der Umzug auf der Kippe stehen könnte, noch einmal das Ruder in die Hand genommen und versucht, innerhalb kurzer Zeit doch noch genug Mitwirkende zu finden. „Aber es haben sich nur 23 Teilnehmer gefunden“, bedauert Heiko Stach, Vorstandsmitglied des Vereins.
Hohe Aufwendungen für die Sicherheit
Da bei einem Fastnachtsumzug durch die Innenstadt heute hohe Aufwendungen für die Sicherheit und intensive Abstimmungen mit der Stadtverwaltung, Polizei und anderen Stellen nötig seien, habe man den Aufwand in Relation zum Nutzen letztlich als zu hoch betrachtet. Auch die nötigen Verkehrsumleitungen, die Koordination von Rettungsdiensten und die Kosten insgesamt stünden in keinem Verhältnis zur Veranstaltung. „Bei so wenig Mitwirkenden wäre der Zug ja in weit weniger als einer Stunde durch gewesen“, sagt Stach. Zumal wohl auch Besucher enttäuscht worden wären.
Die Entscheidung zur Absage habe der Verein dann schweren Herzens getroffen, so Stach. Die Stadtverwaltung habe sie bei der Planung immer unterstützt und keine Steine in den Weg gelegt. „Aber es hatte letztlich keinen Sinn, obwohl wir den Gardetag 2018 gerne hätten neu starten lassen.“
Als Ursache für die geringe Beteiligung sieht Stach die zu kurze Planungsphase. Nach der Straßenfastnacht unter dem Titel „Mega-Fastnachtswochende“ im vergangenen Jahr, die diesmal wieder den althergebrachten Namen „Gardetag“ tragen sollte, hatte sich extra die Interessengemeinschaft Rüsselsheimer Straßenfastnacht gegründet, die Umzug und Fastnacht in Rüsselsheim wieder aufleben lassen wollte. Denn schon 2016 hatten sich deutlich weniger Gruppen am Zug beteiligt. Diesmal wollten IG, die teilweise aus alten RCV-Vorstandsmitgliedern besteht, und die RCVler selbst sich unter Bündelung ihrer Kräfte wieder für eine prachtvollere Veranstaltung stark machen.
Doch bei der Zusammenarbeit hakte es. Man habe seit Sommer immer wieder versucht, doch noch eine Kooperation zustande zu bekommen, aber die Unterstützung der IG sei ausgeblieben, berichtet der RCV.
2019 ein neuer Anlauf
Dem Verein habe der Umzug aber zu sehr am Herzen gelegen, um ihn im Herbst dann einfach abzusagen. Also entschlossen sich die Verantwortlichen im November, kurzfristig doch noch 1.100 Vereine, Firmen und sonstige Institutionen anzuschreiben und bei ihnen für eine Teilnahme am Gardetag 2018 zu werben. „Die Resonanz war groß, viele haben Interesse gezeigt. Aber leider waren die meisten für das Wochenenende um den 28. Januar schon verplant und konnten das so schnell nicht mehr ändern“, sagt Stach. Grundsätzlich habe man die Lust gespürt, Fastnacht in Rüsselsheim auch mit einem Umzug zu begehen.
Dieses Signal sei für den RCV auch entscheidend dafür gewesen, die Straßenfastnacht in Rüsselsheim nicht generell zu begraben. 2019 soll es wieder einen Umzug geben. „Wir starten direkt nach Ende der aktuellen Kampagne mit den Planungen, um für 2019 mit genügend Vorlauf auch einen passablen, nicht hemdsärmlig wirkenden Gardetag auf die Beine stellen zu können.“