Immer wieder hat der Verein unter Beschädigungen und dem Müll nächtlicher Gelage zu leiden. Und er bleibt zumindest teilweise auf den Kosten sitzen.
Von Natalia Schmidt
Wolfgang Hoffmeister zeigt einen Tisch, auf dem ungebetene Besucher gezündelt und so einen Brandfleck hinterlassen haben – nur einer von zahlreichen Schäden.
(Foto: Vollformat/Volker Dziemballa)
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RÜSSELSHEIM - Einen Zaun um ihr Gelände wollen die Naturfreunde nicht ziehen, auch wenn gerade in jüngster Vergangenheit einige Schäden zu verzeichnen sind. Sie wollen sich weiter offen zeigen. Die große Terrasse ist zurzeit mit Bändern abgesperrt. Draußen stehen nur noch ein paar Bierzeltgarnituren. Vandalismus hat es auf dem frei zugänglichen Gelände schon öfter gegeben, allerdings häuften sich die Vorkommnisse in der Corona-Zeit, wie Mitglied Wolfgang Hoffmeister berichtet.
Abwechselnd schauten die Naturfreunde nach dem Rechten und finden oft, gerade unter der Woche, Alkoholflaschen, leere Zigarettenschachteln und zu allem Ärger Brandlöcher von Shisha-Pfeifen auf den von Jürgen Schaffner-Möller frisch restaurierten Holzbänken. Diese wurden kurzerhand ins Haus geräumt, um sie vor weiteren Schäden zu bewahren.
Leere Flaschen und Styroporverpackungen
„Heute ist es nur wenig Müll“, sagt Hoffmeister mit Blick auf die Styroporverpackung einer Abendmahlzeit, die auf dem Mülleimer neben der Eingangstür deponiert wurde. Der Aschenbecher quillt über und eine leere Whiskyflasche steht daneben. „Naja, wer auch immer hier war, hatte wenigstens Geschmack“, lautet sein trockener Kommentar.
Zweimal pro Woche komme Reinigungspersonal und säubere drinnen, obwohl da momentan nicht zu viel zu tun sei. Dafür gehen die Saubermacher auch das Außengelände ab, wo sich verschiedene Holz- und Steinspiele befinden. Gefährlich für Kinder wird es, wenn zerschlagene Glasflaschen auf dem Sinnespfad hinterlassen werden.
„Im September hatten wir hier draußen einen Steinbildnerworkshop. Als die Teilnehmer morgens hier ankamen, lag wohl alles voll mit Pizzakartons und Flaschen“, erzählt Hoffmeister von Berichten der Vereinsmitglieder. Man habe die Polizei geholt, und durch deren Ermittlungen konnten tatsächlich die Verursacher gefunden werden. „Die haben sich zur Tat bekannt, Reue gezeigt und bezahlt.“ Denn bei den nächtlichen Treffen sei auch ein großer Holzblock zerstört worden, den die Steinbildner verwenden wollten. „Wir haben den Tipp von der Polizei bekommen, das Gelände als Vereinsgelände kenntlich zu machen. Deshalb hängen jetzt seit zwei Wochen Banner an beiden Zugängen.“ Das Banner habe die argumentative Bedeutung, dass hier Privatgelände betreten werde.
Und trotzdem zeigen sich die Naturfreunde offen, wenn auf dem etwa fünftausend Quadratmeter großen Gelände Kinder spielen oder der Grillplatz genutzt wird. Für mutwilliges Zerstören, ob aus jugendlichem Übermut oder unter Alkoholeinfluss, haben die Naturfreunde kein Verständnis. Denn für den Verein geht es gerade jetzt, wo keine Betten belegt werden und keine Feiern stattfinden können, ans Eingemachte. Die Reparatur eines durch einen Steinwurf zerstörten Dachfensters kostet etwa 3000 Euro. Die Gebäudeversicherung zahle bei Vandalismus nicht.
Randalierer treten gegen Holzpuzzle
Und doch geht es mithilfe der Stadt weiter, wenn etwa das große Holzpuzzle erneuert wird. Das sei schon angefault gewesen, was eben die Witterung so mit sich bringe, aber zu allem Überfluss hätten Randalierer es auch noch umgetreten. Dazu kommt: „Bänke und Tische müssen erneuert werden und wir möchten für Außenveranstaltungen ein kleines Dach für die Künstler errichten“. Ebenfalls müsste eine neue Wasseraufbereitungsanlage installiert werden, die mit 4000 Euro zu Buche schlage. „Wir haben das alles jetzt erst einmal zurückgestellt“, sagt Hoffmeister und hofft auf ein Durchstarten im nächsten Jahr.