Wie Solidarität in der Pandemie funktioniert, beweist in Rüsselsheim der Quartiersladen im Berliner Viertel.
RÜSSELSHEIM. Zusammenhalt und Vernetzung der Menschen in ihrem jeweiligen Umfeld – diese Ziele wurden in Rüsselsheim schon vor der Corona-Pandemie verfolgt. Beispielhaft entwickelt hat sich etwa die Gemeinwesenarbeit im Berliner Viertel. Dort ist ein Quartiersladen entstanden, der den Bewohnern des Stadtteils als Anlaufstelle dient, Raum für Treffen und Kurse bietet und in dem jeder, der Fragen hat und Beratung sucht, Hilfe bekommt. Ziel ist es, das Viertel neu zu beleben.
Im ersten Lockdown stand plötzlich alles still. Doch das Quartiersmanagement gab nicht auf und rief statt persönlicher Treffen eine telefonische Sprechstunde ins Leben – ein wichtiges Angebot vor allem für ältere Menschen, gerade in Zeiten des Lockdowns. Später wurden Treffen vor Ort wieder möglich, mit entsprechenden Vorsichtsmaßnahmen. Rüsselsheims Innenstadt profitiert inzwischen ebenfalls von den Erfahrungen des Berliner Viertels: Auch im zentralen Bereich der Stadt gibt es heute ein Angebot, über das Interessierte sich mit Ideen und Fragen in das Gemeinwesen einbringen können. 2020 gab es noch gute Nachrichten finanzieller Natur: Die Projekte werden für weitere fünf Jahre vom Land gefördert, das Hessische Sozialministerium stellte 590 000 Euro zur Verfügung, 70 000 Euro steuerte die Stadt bei.
Von Heike Bökenkötter