„Opel wird zerschlagen“: Beschäftigte gehen auf die Straße
IG Metall und Betriebsrat reagieren heftig auf die Pläne, die Werke Rüsselsheim und Eisenach aus dem Opel-Verbund zu trennen. Auch von Ex-Betriebsratschef Franz kommen harte Worte.
Von Ralf Heidenreich
Leiter Redaktion Wirtschaft
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Betriebsrat: „Argumente von Stellantis nur vorgeschoben“
Die Argumente von der Opel-Mutter Stellantis für die beabsichtige Trennung der Werke Rüsselsheim und Eisenach aus dem Opel-Verbund sind nach Ansicht des Opel-Betriebsrats nur vorgeschoben; es gehe vielmehr um die „Flucht aus der Mitbestimmung“. Viele besorgte Mitarbeiter zögen Vergleiche zur Zerschlagung der Frankfurter Höchst AG vor mehr als 20 Jahren, heißt es in einer internen Mitteilung des Betriebsrats an die Belegschaft, die dieser Zeitung vorliegt. Hoechst ging im französisch-deutschen Pharmakonzern Aventis auf, der schließlich von Sanofi übernommen wurde.
Entscheidungen über die Vergabe der Produktion der Modelle an Werke könnten „völlig unabhängig davon getroffen werden, ob die Werke zur Opel Automobile GmbH gehören oder eine eigenständige Rechtseinheit sind.“ Und weiter: „Um in allen Werken alle Fahrzeuge des Konzerns produzieren zu können, braucht es keine Herauslösung aus Opel.“ Das belege die Produktion des DS4 in Rüsselsheim.
Auch eine Vergleichbarkeit der Leistungsfähigkeit der Werke sei nicht abhängig von einer Herauslösung. „Vielmehr sind wir der Überzeugung, dass die Flexibilität unter den deutschen Standorten durch eine Ausgliederung vermindert wird“, so der Betriebsrat weiter. Aus diesem Grund sei Eisenach auch wieder in die Opel-Familie integriert worden. Das Werk Eisenach war von 2009 bis 2013 eigenständig.