RÜSSELSHEIM - Wenige Tage vor der wohl entscheidenden Abstimmung in der Stadtverordnetenversammlung zum Gewerbepark West ist der schwedische Möbelriese Ikea erneut in die Offensive gegangen. Wie uns bestätigt wurde, haben zumindest einige der Stadtverordneten Post von Ikea bekommen. Auf zwei Seiten wirbt der Konzern ein weiteres Mal für seine Wunschplanung und versucht mit schönen Worten Bedenken zu zerstreuen. Das kann ein Unternehmen so machen. Ob diese Einflussnahme auf eine politische Entscheidung wünschenswert ist, muss am Ende jeder persönlich für sich entscheiden. Natürlich ist bei Ikea alles rosarot, wenn etwa die Tarifbindung der entstehenden Arbeitsplätze hervorgehoben wird. Wie Ikea das sicherstellen will, wenn Dienstleister und Subunternehmen eingesetzt werden, bleibt fraglich. Auch weitere Aussagen bleiben vage, sind bestenfalls als Selbstverpflichtung anzusehen, verharren im Unkonkreten. Der geführten Debatte, die überwiegend von nicht belegten Behauptungen, Animositäten, persönlichen Angriffen und dem Verkennen mancher Sachlage geprägt war, würde guttun, wenn endlich von allen Seiten Belastbares auf den Tisch käme. Für eine Entscheidung, die die Zukunft der Stadt massiv beeinflusst, ist das Bisherige zu wenig.