Karstadtareal in Rüsselsheim: Streit um städtebaulichen...

Ein Blick von oben auf die Rüsselsheimer Innenstadt mit dem Karstadt-Gebäude. Archivfoto: Vollformat/Volker Dziemballa

Um das Karstadtareal in Rüsselsheim entwickeln zu können, soll ein städtebaulicher Wettbewerb ins Leben gerufen werden. Nun liegt eine entsprechende Magistratsvorlage vor....

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RÜSSELSHEIM. Das Karstadt-Areal vom Friedensplatz bis zum Löwenplatz sowie das „Quartier am Ostpark“ sind die beiden großen städtischen Bauprojekte, die in den kommenden Jahren anstehen. Um diese beiden exponiert gelegenen Gebiete vernünftig zu planen und zu bebauen, hat die Stadtverordnetenversammlung im Juli vergangenen Jahres beschlossen, einen städtebaulichen Wettbewerb mit Bebauungs- und Gestaltungssätzen anzustreben. Nun liegt eine entsprechende Magistratsvorlage zur Beschlussfassung vor, die den städtebaulichen Wettbewerb absegnet. Im Planungs-, Bau- und Umweltausschuss kam es aufgrund von Beratungsbedarf der WsR-Fraktion allerdings noch nicht zu einer Abstimmung.

„250.000 Euro wollen wir uns nicht leisten“, lehnte Michael Ohlert (CDU) für seine Fraktion den städtebaulichen Wettbewerb ab, der für beide Projekte in etwa die genannte Summe kosten würde. Man müsse irgendwann einmal aufhören, immer noch „obendrauf zu satteln“, begründete der CDU-Fraktionsvorsitzende die beiden Änderungsanträge der Christdemokraten, die den Wettbewerb ablehnen. Die Durchführung eines solchen Wettbewerbes sei nicht zielführend und zu teuer.

„Quartier am Ostpark“ wird Wohngebiet

„Wir halten den städtebaulichen Wettbewerb für richtig und sinnvoll, deshalb werden wir ihn auch mittragen“, hielt Frank Tollkühn (SPD) dagegen. Auch die Linke/Liste Solidarität signalisierte ihre Unterstützung für das angestrebte Verfahren. „Wir wollen die Planung nicht den Investoren überlassen“, betonte Karl-Heinz Schneckenberger (Linke). Auch die Grünen wollen den Wettbewerb unterstützen, „das ist unser demokratisches Verständnis“, erklärte Birgit Steinborn (Grüne).

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Das „Quartier am Ostpark“ soll zu einem allgemeinem Wohnungsgebiet entwickelt werden. Dabei sind keine freistehenden Einfamilienhäuser vorgesehen. Stattdessen sollen 25 bis 30 Prozent der Flächen für Sozialen Wohnungsbau sowie eine Fläche für eine Kita mit bis zu sechs Gruppen ausgewiesen werden. Da der Umzug des SC Opel von seinem alten Sportplatz auf das Gelände des ehemaligen Opelbades vollzogen wurde, kann die Fläche an der Großsporthalle einer neuen Nutzung zugeführt werden. Je nach Größe des Preisgerichtes werden die Kosten zwischen 109.000 Euro und 133.000 Euro für die Durchführung des Wettbewerbes liegen.

Sämtliche Grundstücke in der Hand der Gewobau

Nachdem sich die Grundstücke der Frankfurter Straße auf der Seite des ehemaligen Karstadt-Gebäudes vom Friedensplaz bis zum Löwenplatz mittlerweile alle in der Hand der städtischen Wohnbaugesellschaft Gewobau befinden, können nun die Planungen für das gesamte Areal beginnen. Diese sollen mit einem Architektenwettbewerb mit Abgabe eines Kaufpreisangebotes zu einem Grundstücksverkauf mit anschließender Auftragsvergabe für den Hochbau vorangetrieben werden. Auch hier hängen die Kosten von der Größe des Preisgerichtes ab und liegen zwischen 103.000 Euro und 127.000 Euro.