Neubauten und Modernisierungen. Diese beiden Aspekte bilden weiterhin den Schwerpunkt der Tätigkeit der städtischen Wohnungsbaugesellschaft Gewobau, die im Geschäftsjahr 2016...
RÜSSELSHEIM. Neubauten und Modernisierungen. Diese beiden Aspekte bilden weiterhin den Schwerpunkt der Tätigkeit der Gewobau, die im Geschäftsjahr 2016 dafür mehr als 33 Millionen Euro investiert hat, wie aus dem nun vorgelegten Jahresabschluss hervorgeht. Der Weg soll weiter verfolgt werden. „Wir planen, in den nächsten fünf Jahren 264 Neubauwohnungen mit einer Gesamtwohnfläche von über 16.000 Quadratmetern zu schaffen“, erläutert Gewobau-Geschäftsführer Torsten Regenstein. Dafür seien Investitionen von rund 51 Millionen Euro vorgesehen. In die Modernisierung sollen weitere rund 52 Millionen Euro fließen.
In den vergangenen fünf Jahren habe die städtische Wohnungsbaugesellschaft 99 Millionen Euro für Modernisierung und Neubau aufgewendet und dabei 203 neue Wohnungen geschaffen. Der Bestand belaufe sich aktuell auf 6.324 Wohnungen, davon 32,3 Prozent öffentlich gefördert, wie die Gewobau weiter mitteilt.
Stadt soll weitere Grundstücke zur Verfügung stellen
Aktuell entstehen 36 Wohnungen in der Seniorenwohnanlage „Im großen Eichen“ in Bauschheim sowie 24 öffentlich geförderte Familienwohnungen in der Brandenburger Straße sowie weitere sechs Dachgeschosswohnungen in der Adolf-von-Menzel-Straße. Nicht mehr in diesem Jahr, sondern Anfang nächsten Jahres soll dann Baubeginn für 71 Wohnungen auf bereits durch Abriss frei geräumten Grundstücken in der Frankfurter-, Taunus- und Waldstraße sein. In der Georg-Treber-Straße sollen Garagen Platz für 20 Wohnungen machen und im in Planung befindlichen Nachbarschafts- und Familienzentrum in der Böllensee-Siedlung sollen zwölf öffentlich geförderte Wohnungen entstehen. In den Planungen berücksichtigt sei auch die Bebauung eines Teils des zu groß gewordenen Königstädter Friedhofs mit 25 Wohnungen.
Die Neubauten seien notwendig, weil es weiterhin einen hohen Druck auf dem Wohnungsmarkt gebe, erläutert Regenstein. Da die Fluktuation mit 5,96 Prozent äußerst niedrig sei, könnten Interessenten nur mit Neubauten versorgt werden. Die Gewobau wünsche sich daher, dass die Stadt Rüsselsheim weitere Grundstücke als Kapitalerhöhung zur Verfügung stelle. In 2015 war dies mit 19 geschehen, in 2016 mit acht. Die Gewobau betont, dass die Mieten zwischen 5,20 und 10,30 Euro je Quadratmeter unterdurchschnittlich für Rüsselsheim seien. Angesichts steigender Baukosten müssten neu gebaute oder erstmals vermietete Wohnungen teurer vermietet werden. An Bestandsmieter würden Modernisierungen nach wie vor nicht im möglichen vollen Umfang weitergegeben.
Trotz der umfangreichen Investitionen stehe die Gesellschaft solide dar, betont der Geschäftsführer. Um die künftigen Investitionen zu gewährleisten, habe der Aufsichtsrat entschieden, 4,5 Millionen Euro in die Bauerneuerungsrücklage einzustellen, die sich nun auf 41,5 Millionen Euro summiere. Das Anlagevermögen hat sich um 26 Millionen Euro auf nun rund 310 Millionen Euro erhöht, erläuterte Regenstein. Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditgebern belaufen sich auf 223 Millionen Euro. Die Bilanzsumme beträgt 330 Millionen Euro.
Von Alexandra Groth