BAD KREUZNACH/RÜSSELSHEIM - Erst mal die Verwaltung und die Mitarbeiter kennenlernen. Das hat sich Udo Bausch vorgenommen, wenn er im Januar sein Amt als Rüsselsheimer Oberbürgermeister antreten wird. „Deren Wissen und Erfahrung sind wichtig für die Stadt“, sagt der Unabhängige, der am Sonntag mit 50,7 Prozent zum neuen Rathauschef gewählt worden ist, im Gespräch mit dieser Zeitung. Bestimmten Themen will er hingegen keine Priorität einräumen. „Ich will alles angehen.“ Um die Entwicklung der Stadt voranzutreiben, müsse man breit aufgestellt sein, wisse er aus seiner Erfahrung als Beigeordneter in Bad Kreuznach.
Auf das seit 2010 an der Nahe erworbene Wissen setzt Bausch viel: „Ohne die Erfahrung in Bad Kreuznach hätte ich mich niemals in Rüsselsheim beworben.“ Er wisse daher, dass die Zusammenarbeit im Magistrat wichtig sei, der Kontakt zu den Bürgern und eine klare Mitsprache der Wirtschaft. Ebenso brauche man die Zustimmung aus der Politik, um die Themen erfolgreich umzusetzen. Dabei wolle er auf alle Fraktionen zugehen.
„Rüsselsheim wird sich rasch zur Top-Stadt entwickeln“
Dass es mit Rüsselsheim aufwärts geht, davon ist Bausch überzeugt. „Wenn man Rüsselsheim mit Aktien belegt hätte, würde ich jetzt Aktien der Stadt kaufen“, sagt er selbstbewusst. Ohne sich schon auf Details festzulegen, sieht er – ähnlich wie in Bad Kreuznach – die Ansiedlung von Unternehmen und die Stärkung als Wohnstandort als wichtige Faktoren an, um Rüsselsheim rasch zu einer „Top-Stadt“ zu entwickeln. Interessanterweise hätten Kontakte, die er aus seiner Zeit – unter anderem als Wirtschaftsförderer – in Frankfurt habe, sich nach seiner Wahl schon bei ihm gemeldet. „Das ist für die Entwicklung des Standorts Rüsselsheim schön. Das kann man ab Januar sehr schnell angehen.“
Inwieweit er die Verwaltung umstrukturiert, beispielsweise Wirtschaftsförderung und Stadtentwicklung wieder als eigene Gesellschaften aufleben lässt oder Stellen personell anders besetzt, dazu könne er jetzt noch nichts sagen. „Ich bin kein Freund von Schnellschüssen. Das gibt immer Nachteile.“ Er wolle erst mit den Mitarbeitern und den Kollegen im Magistrat sprechen. Grundsätzlich pflege er einen Stil, im Team zu arbeiten, pragmatisch vorzugehen und Zielvorgaben zu formulieren. Er setze bei den Mitarbeitern auf Qualität und Erfahrung, eine kommunale Verwaltung sei nicht für Parteipolitik geeignet.