KOSTHEIM/BAUSCHHEIM - Der Angelsportverein (ASV) Kostheim feierte am Wochenende sein 90-jähriges Bestehen mit politischer Prominenz. Die Wiesbadener Stadtverordnetenvorsteherin Christa Gabriel, Stadtrat Rainer Schuster (beide SPD), Kostheims Ortsvorsteher Stephan Lauer, Ortsverwaltungschefin Petra Seib und die Kostheimer Vereinsringsvorsitzende Annegret Kracht lobten das Engagement des ASV, der seit 1962 den idyllisch gelegenen Angelsee in Bauschheim gepachtet hat.
Anlässlich der Geburtstagsparty lud Vorsitzender Franz Heller seine Gäste aus Wiesbaden zur Einweihung des behindertengerechten „Swimming Pontons“ ein. Sechs Vereinsmitglieder hatten in 70 Arbeitsstunden den 400 Kilogramm schweren Schwimmkörper frisch gestrichen. Eine rund zehn Quadratmeter große Tragfläche, auf dem zwei Personen angeln können. Beim Uferrundgang zeigten sich die Gäste vom 7000 Quadratmeter großen, mit Birken und Weiden bepflanzten Areal beeindruckt. Eine gepflegte Atmosphäre, in der die Angelfreunde dem Hegefischen frönen können, aber auch Erholungssuchende willkommen sind.
Eine Wasseroberfläche, die Gewässerschutzwart Michael Länge nicht rechnerisch zu vermessen vermag, aber auf „fünf große Fußballfelder“ taxiert. Sechs Meter tief ist der Birkensee, der aus einem Baggersee entstanden ist, und wo die 71 Mitglieder einen reichhaltigen Fischbesatz vorfinden. Im Birkensee finden Hechte, Störe, Karpfen, Rotaugen, Zander und Aale genügend Nahrung. Aber auch Schleie, Karauschen, Rotfedern und Welse fühlen sich im Gewässer wohl. „Wir haben eine sehr gute Wasser-Qualität“, betonte Heller. Auch die Vogelwelt hält sich gern am Birkensee auf. Neben Störchen und Fischreiher fühlen sich gelegentlich auch Eisvögel in diesem Biotop wohl. Vor zwei Jahren habe ein Pärchen auf dem Gelände gebrütet, berichtete Heller. Zu den ungebetenen tierischen Gästen gehören allerdings die Kormorane, die aber im Vergleich zu den Vorjahren nicht mehr allzu häufig Station am Birkensee machen. Mitunter tauchen aber auch täglich bis zu 30 dieser in Kolonien brütende Wasservögel auf, um pro Exemplar bis zu eineinhalb Kilo Fisch zu fressen. „Wir können und wollen sie nicht vertreiben“, bemerkte der Vorsitzende. Und auch wenn die Kormorane „lästige Fresser“ sind, dürfen sie gar nicht gejagt oder getötet werden.
Kormorane keine gern gesehene Gäste am See
Auch die Nilgänse gehören nicht zu den einheimischen Vögeln, „gastieren“ aber meist im Frühjahr und im Herbst am Birkensee. Da erinnert sich der Vorsitzende an die auf den Namen „Charlie“ getaufte Nilgans: Eine zutrauliche Kreatur, die mit Mais und Brot gefüttert wurde. Die Nilgänse haben aber auch zum Verschwinden der Kormorane geführt, betonte Heller. Wer am Wochenende auf Fischgerichte verzichten wollte, konnte sich alternativ für „Gegrilltes“ begeistern. Im Rahmen des Sommerfestes lud der Jubilar zum Casting ein, ein Zielweitwurf mit der Angel.
Zudem bot der Flohmarkt auch für Nicht-Angler einen Einblick in die Gerätschaften der Hegefischer. Und am Samstag lud DJ Markus mit seiner Tanzmusik zu einem vergnüglichen Abend ein, der am Sonntag mit einem Frühschoppen eröffnet wurde.