Anja Fehr leitet die Einrichtung seit Anfang Januar. Die Kinder können bei der Namensgebung für die Räume mitwirken.
ERFELDEN. (red). Noch haben die neuen Räume des Horts Erfelden in den Containern neben der Grundschule keine Namen. Dafür hängt im Flur für jedes der fünf Zimmer ein buntes Plakat, auf das die Hortkinder Namensvorschläge schreiben konnten. „Bastelraum“, „Hortstudio“, „Kunsthalle“, „Regenbogen-“ „Rollenspiel-“, „Spaß-“ und „Kinderraum“ sind einige der Vorschläge, wie die Stadt Riedstadt berichtet.
Hortleiterin Anja Fehr nennt eines der Zimmer „den Raum, der lebt.“ Denn ein Zimmer können die Kinder frei gestalten, wie sie erklärt. „Zurzeit richten sie hier gerade eine Wohnung ein mit allem, was für sie dazugehört.“ Demnächst wird es richtige Namen für die Horträume geben. „Wir halten richtige Wahlen ab, mit Stimmzettel, Wahlurne und allem, was dazugehört“, erzählt Fehr. „Jedes Kind hat für jeden Raum eine Stimme.“
Mitte Dezember ist der Hort aus der Grundschule in die benachbarten Container gezogen. Dort haben im Erdgeschoss die Klassen 1b und 1c ihre Unterrichtsräume und befindet sich der Anmelderaum des Horts mit Regalen für Ranzen und eine Leseecke. Die übrigen Zimmer liegen im ersten Stock. Die bestehenden zwei Hortgruppen wurden ab 1. Februar um zunächst eine dritte Hortgruppe erweitert, sodass jetzt 75 Kinder betreut werden können.
Seit 1. Januar ist die Sozialpädagogin Leiterin des Horts Erfelden. Eine Aufgabe, die ihr viel Freude macht, wie sie berichtet. „Ich erhalte eine unglaubliche Unterstützung von allen Seiten und wurde sehr herzlich willkommen geheißen“, sagt sie. Bei dem Rundgang wird deutlich, was ihr besonders am Herzen liegt. „Kinder zu unterstützen und sie zu begleiten, finde ich sehr schön. Ich möchte ihnen die Möglichkeit geben, Kind sein zu können. Es ist toll, zu sehen, wie sie sich entwickeln, wie sie miteinander umgehen und miteinander spielen“, erklärt die Hortleiterin.
Ein wertschätzender Umgang ist ihr wichtig, mit den Kindern, Eltern, Mitarbeitenden und Lehrkräften. „Elternarbeit ist ein wichtiger Aspekt für mich. Eltern sind die Fachkräfte für ihre Kinder und ich möchte sie mit einbeziehen“, so Fehr. Gleiches gelte für ihr Team. Auch hier sei es ihr wichtig, die Mitarbeiter mitzunehmen.
Sie bringt viel Erfahrung mit. Die Mutter zweier erwachsener Kinder hat Sozialpädagogik an der Evangelischen Fachhochschule Darmstadt studiert, hat in der offenen Jugendarbeit Bickenbach gearbeitet, lange die Schulkindbetreuung in Biebesheim geleitet und zuletzt als unterrichtsbegleitende Unterstützung durch sozialpädagogische Fachkräfte an der Grundschule Leeheim gearbeitet. „Das war eine gute Station für mich, weil ich die schulinternen Abläufe kennengelernt habe – ich kenne nun beide Seiten, sowohl die Schulkindbetreuung als auch die Schule“, erklärt Fehr.
Normalerweise ist der Hort Erfelden jeden Werktag von 11 bis 17 Uhr geöffnet und bietet eine Frühbetreuung von 7 bis 8 Uhr an. Wegen der Corona-Allgemeinverfügung des Kreises mit festen Gruppen ist derzeit aber nur eine Betreuung von 11.30 bis 16 Uhr möglich.
Der Hort hat eine Betriebserlaubnis für vier Gruppen mit 100 Kindern. Weil die Stadt dringend weitere pädagogische Fachkräften sucht, seien derzeit nur drei Gruppen möglich. Weil der Betreuungsbedarf in Erfelden sehr hoch ist, hatten die Stadtverordneten im Juli 2020 beschlossen, vorrangig Erst- und Zweitklässler aufzunehmen. Sind dann noch Kapazitäten frei, werden auch ältere Grundschulkinder aufgenommen.