Narren fordern bei der Herrensitzung in Leeheim viele Zugaben
Von Lotte Schüler
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LEEHEIM - Mit der ersten Herrensitzung im Ried hat der Leeheimer Carneval Verein über 100t männliche Riedstädter am Freitagabend in die Heinrich-Bonn-Halle gelockt. Von der Herrensitzung zum Herrenwitz ist es nicht weit, und so überboten sich die Büttenredner mit all den Witzen, die gemeinhin als nicht jugendfrei gelten.
Patrick Fiederer als Präsident des LCV (Leeheimer Carneval Verein) erklärte, wie es dazu kam, dass am Freitagabend Leeheim nur für Herren die närrischen Tore zur Heinrich-Bonn-Halle öffnete. „Früher waren solche Veranstaltungen gang und gäbe“, erklärte er, die seien aber gelegentlich ausgeartet. „In den vergangenen Jahren sind die Herren gesitteter geworden.“ Und außerdem habe er große Unterstützung im LCV durch Herren, Damen und Kinder.
Und da es um gesittetes Auftreten ging, durfte der Anstands-Mann nicht fehlen. In Gestalt von Frank Schwarztrauber trat er in die Bütt und erklärte, was Moral und Anstand ist. Als Gag hatte er eifrig gereimt und bewies, dass sich zum Beispiel auf das Wort „blicken“ auch nicht Gereimtes einfügen ließ.
Schwarztrauber selbst stellte fest, dass man nicht über alles offen reden dürfe, und erzählte die Geschichte der vier Nonnen im Himmel. Nach der Beichte musste die erste ihre Augen im heiligen Brunnen waschen, da sie schon mal das beste Stück des Mannes gesehen hatte. Der zweiten verordnete Petrus das Waschen ihrer Hände – aus naheliegenden Gründen. Da drängte sich die vierte vor: „Bevor die sich mit ihr’m breite Orsch reihockt, will ich vorher gurgele.“
Gardetanzgruppe Twisters begeistert
Als De Meenzer Domgickel begrüßte Julia Döring das Publikum mit einem Lobgesang auf die Lee’mer Fastnacht und heizte mit Schunkelliedern mächtig ein. Lautstark forderten die Männer im Saal eine Zugabe. Die zwölf Damen der Gardetanzgruppe Twisters begeisterten die Narren ebenso wie die elf Damen der Showtanzgruppe Devotions.
WER WAR NOCH DABEI?
Der Echo-Jokus geht an Franz Schwarztrauber für folgenden Beitrag: Im Kindergarten setzte sich ein kleiner Junge zu einer der Tanten – zum Kuscheln: „Tante, hast du auch einen Busen? – „Na klar.“ – Kannst du den morgen mitbringen, dann wird es gemütlicher.“
Der Blick von Pizzabäcker Ciro Visone ging bis in den Himmel, wo er elf Tore entdeckt hatte. Eins war den Männern vorbehalten, die immer treu waren. Der erste versicherte, immer treu gewesen zu sein, und erhielt von Petrus einen Ferrari. Der zweite gab einen Ausrutscher zu und erhielt einen Golf. Der dritte, der es mit der Treue nicht so ernst genommen hatte, bekam einen Trabbi. Doch entsetzt musste der erste mit ansehen, wie seine Frau auf einem alten Fahrrad vorbeiradelte.
Auch Besucher aus Nachbargemeinden lockte der Abend an, wie jene zwei Herren aus dem Land jenseits von Leeheims Gemarkungsgrenze. Sie seien froh, mal ohne die Madam auszugehen, beteuerten sie. „Das Wichtigste, niemand sagt, jetzt geh’n wir heim.“ Zu diesem Thema hatten auch die Walldorfer Scherzbuben – Pa-trick Fiederer und Horst Schäfer – einen Beitrag: „Halt’s Maul, sei still, ich geh haam wann ich will!“ schmetterten sie von der Bühne. Gerne nahmen sie ihre eigene Körperfülle auf die Schippe. Er habe zu Weihnachten einen String-Tanga erhalten und am ersten Feiertag angezogen. Den würde er noch heute suchen, behauptete Horst Schäfer.
Neben seinem umfangreichen Körper hatte Moderator Fiederer gelegentlich auch die Erbfeinde aus der Nachbargemeinde im Blick. Als die Technik nicht hundertprozentig klappt spottete er: „Des is en Erweller Techniker“.