Protokoller Alexander Thurn ist der Eisbrecher bei der Kappensitzung des Leeheimer Carnevalvereins in der Heinrich-Bonn-Halle. Foto: Vollformat/Robert Heiler
( Foto: Vollformat/Robert Heiler)
Jetzt teilen:
Jetzt teilen:
LEEHEIM - Zum Höhepunkt im Narrenjahr zeigt Leeheim, was es zu bieten hat: Einen Musikzug, heute als Leeheimer Stadtmusikanten angetreten, um unter der Leitung von Markus Petri den Besuchern stimmungsmäßig einzuheizen; dazu hat Leeheim hübsche und sportliche Mädchen, die zusammen mit den niedlichen Kindertanzgruppen das Publikum begeistern. Musikalisch begleitet vom Rizamba wird das Motto der diesjährigen Kampagne mit närrischem Leben gefüllt: „Ganz Leeh’m is‘ außer Rand und Band, beim LCV im Märchenland.“ Dafür sind auch die 360 Närrinnen und Narrhalesen zuständig, die märchenhaft verkleidet, im Saal klatschend, schunkelnd und jubelnd ihre Fastnacht feiern.
Wildecker Scherzbuben begeistern Publikum
Kaum haben die Musiker die Bühne verlassen, übernimmt Werner Best das musikalische Regiment und Sitzungspräsident Patrick Fiederer kündigt eine neue Tanzgruppe des Vereins an, die Jüngsten als „Dancing Angels“. Die Erwachsenen im Saal jubeln zum Tanz der Elefantenparade aus Disneys Dschungelbuch, wenn Mini-Elefanten und Tiger den Hüftschwung proben.
Tanzend geht es weiter. Immer wieder brandet Jubel auf, als 23 Aktive der Mini-Garde mit akrobatischen Beinschwüngen über die Bühne wirbeln. Da werde ihm um den tänzerischen Nachwuchs nicht bang, kommentiert Sitzungspräsident Fiederer diese sportliche Leistung. Und auch der Elferrat samt Anhang kommt mit einem Show-Tanz auf die Bühne. Der Präsident persönlich thront als Schneewittchen über dem wilden Treiben, bei dem die Herren und Damen des Vereins ihre Interpretation von närrischen Zwergen abliefern.
WER WAR NOCH DABEI?
Tanz: Sieben Tanzgruppen trainieren unter dem Dach des LCV. Auch die Kerweborsch traten auf.
Hoheiten: Prinzessin Tamara I. und Prinz Robin I. überbrachten närrische Grüße des Karnevalvereins der Kreissparkasse Groß-Gerau.
Vortrag: Protokoller Alexander Thurn, Hans-Jürgen Krug aus Büttelborn erzählte vom Rentnerstress. (üle)
Ernsthafte Sorgen mit seiner Frau sind für den Frauen-nix-Versteher Jochen Heddäus Grund für ernsthafte Klagen und für die Narren Grund für Lachsalven. Beim Versuch, das Regiment zu Hause zurück zu erhalten, wollte er wissen, wer wohl seinen Körper am Morgen waschen und ankleiden würde – „vermutlich ein Mitarbeiter des Bestattungsunternehmens“, drohte seine Frau. Und sein Kumpel in der Wirtschaft wusste genau, wann der richtige Moment für den Heimweg gekommen war, den er nüchtern antreten wollte. Nach jedem Bier betrachtete er das Bild seiner Frau: „wenn se anfängt schee zu wer‘n, geh ich.“
Beim Thema Frauen kennt sich Pizzabäcker Ciro Visone gut aus. Ein wenig Sehnsucht nach seiner italienischen Mama habe er, die sei immer so gut gewesen. Ganz anders verhalte es sich mit seiner Schwiegermutter aus … und hier wusste das Publikum genau, woher diese Dame stammen musste. Einstimmig schallt ihm entgegen „aus Erwelle“. „Wo ist der Lulu“ verlangt er dann zu erfahren und erinnert an die Herrensitzung, bei der jener Lulu in der ersten Reihe, mit dem Smartphone spielend, den Spott des Büttenredners auf sich zog.
Wer braucht eigentlich noch die Wildecker Herzbuben, wenn die Wildecker Scherzbuben alias Patrick Fiederer und Horst Schäfer den Saal zum Rocken bringen. Als nach zwei Zugaben das Publikum immer noch nicht zufrieden ist, geben sie die tiefschürfende Erkenntnis weiter „Wenn die Ananas im Bobbes kratzt, dann is‘ se net geschält.“
Und damit kündigen sie auch die Urheberin dieser Lebensweisheit an, Travestie-Queen Olga Orange, die im lila Kleid nicht mit ihren Reizen geizt. „Du bist nix für was Festes“, ruft sie einer Dame aus der ersten Reihe zu und verteilt dann Ratschläge zum Beruf der Verkäuferin. Sogar den Wunsch nach einer roten Leggins für eine füllige Dame konnte sie pfiffig erfüllen – durch Umbau einer Luftmatratze. Und alle Männern, die nachts für ihr Rappelchen raus müssen, erinnert sie an die Gefahr von Einbrüchen, mit einem Blick durchs Toilettenfenster schnell gebannt. „Du pinkelst für unsere Sicherheit“ tröstet sie jene Männer und lässt damit den Saal erneut vor Lachen toben.