Wahlplakate in Raunheim zerstört

Aus den Wahlkampfbannern des SPD-Bewerbers David Rendel am Rathaus haben Unbekannte das Gesicht herausgeschnitten. © Michael Kapp

Immer wieder machen sich Vandalen an der Werbung für den Wahlkampf zu schaffen. Doch jetzt traf es den SPD-Bewerber ums Bürgermeisteramt David Rendel, besonders hart.

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RAUNHEIM. Nachdem bereits in den vergangenen Tagen vereinzelt Bürger beobachtet haben, dass sich Leute in Raunheim an Wahlplakaten zu schaffen machen, wurde vermutlich in der Nacht auf Freitag vor dem Rathaus eine großformatige Wahlwerbung für den Bürgermeisterkandidaten David Rendel zerstört: An den Bannern, die das Konterfei zeigen, wurde das Gesicht herausgeschnitten.

Rendel beziffert den Wert pro Exemplar auf 100 Euro. Wie mitgeteilt wird, sollen sich unter den in den vergangenen Tagen beschädigten oder zerstörten Plakaten auch Plakate von ihm befunden haben. Auch Bewerber Mohammed Ghazi vermeldete zwischenzeitlich Beschädigungen. „Mich entsetzt diese Art der Respektlosigkeit und des Umgangs miteinander. Das hat mit einem fairen Wahlkampf nichts zu tun“, erklärt Rendel.

Dorle Herberich, Mitglied im SPD-Vorstand, spricht von einer „Zerstörung besonderer Art“, mit der sich auch die Strafverfolgungsbehörde zu beschäftigen habe. Da das Gesicht gezielt entfernt wurde, sieht Herberich sogar einen Angriff auf die Integrität des Bewerbers. Die Mitwerber um das Amt des Bürgermeisters, Mohammed Ghazi, Ugur Demiral, Uwe Rauhut, Christos Evdokiou und Volker Schalle, erklären spontan ihre Solidarität mit Rendel. Wahlen seien ein wichtiges Instrument unserer Demokratie, sagt Ghazi und fordert auf, von der Beschädigung oder Zerstörung von Wahlplakaten abzulassen. „Ich empfinde ein solches Verhalten als sehr verstörend und wünsche mir mehr Respekt vor dem Prozess der Meinungsbildung“. Es ist ein gemeinsamer Appell aller Kandidaten beabsichtigt.

Die Polizei teilt mit, dass Ermittlungen wegen Sachbeschädigung aufgenommen wurden. Die Anzeige wird nun vom Polizeilichen Staatsschutz der Kriminalpolizei des Polizeipräsidiums Südhessen bearbeitet. Hinweise von Zeugen werden unter der Rufnummer 06151-9690 erbeten. Hinweise zu den Tätern liegen derzeit nicht vor.

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Wahlplakate sind nach dem Gesetz Eigentum der Parteien oder Kandidaten. Wer sie beschädigt oder zerstört, begeht Sachbeschädigung, wer sie mitnimmt, Diebstahl. Geahndet werden kann das mit einer Geldstrafe, in schweren Fällen auch mit einer Freiheitsstrafe.