Arbeitskreis „Wirtschaft“ kritisiert Dreck an...

(mka). Nicht nur Dieter Kissel, der seit Frühjahr dem Gewerbeverein vorsteht, hat sich am Mittwoch im Stadtleitbild Arbeitskreis „Wirtschaft“ verwundert die Augen...

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RAUNHEIM. (mka). Nicht nur Dieter Kissel, der seit Frühjahr dem Gewerbeverein vorsteht, hat sich am Mittwoch im Stadtleitbild Arbeitskreis „Wirtschaft“ verwundert die Augen gerieben. Von den Firmen, mit denen er im Rahmen seiner gewerblichen Tätigkeit regelmäßig zu tun habe, werde Raunheim als unattraktiv empfunden, erklärte Thomas Fuchs, der Arbeitskreis-Vorsitzende. Er habe Kunden, die würden einen weiten Bogen um Raunheim machen. Um den Standort für gewerbliche Ansiedlungen attraktiv zu machen, reiche eine Schrägseilbrücke alleine nicht aus, machte Fuchs deutlich.

Mehr Transportfahrzeuge und mehr Geringverdiener

Die Ortseingänge seien verdreckt und mit Unkraut überwuchert, erklärte wiederum Monika Ludwigs, und Ingo Haller, der Betreiber des Edeka, beschwerte sich darüber, dass der am Eingang zur Flörsheimer Straße entstandene Kreisverkehrsplatz nach Monaten noch immer nicht gestaltet wurde.

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Lang und breit beschäftigte sich der Arbeitskreis auch mit der Ansiedlung von Amazon auf dem Mönchhofgelände. Dieses würde nicht gerade zu einer qualitätsvollen Stadtentwicklung beitragen, da mit noch mehr Transportfahrzeugen und Geringverdienern zu rechnen sei. Manfred Albat, Mitarbeiter der städtischen Wirtschaftsförderung, musste daran erinnern, dass die Stadt nur im Rahmen der Festlegungen Einfluss auf derartige Ansiedlungen habe.

Klaus Walden, der in der Robert-Koch-Straße einen Online-Handel für Bilderrahmen betreibt, sagte, dass es nicht sein könne, dass alle im Netz einkaufen und der Einzelhandel den Bach runter gehe. Walden forderte eine engere Vernetzung des in Raunheim angesiedelten Gewerbes, wovon seiner Meinung nach alle profitieren. Dass die Stadt das hiesige klein- und mittelständische Gewerbe bei der gewerblichen Weiterentwicklung nicht genug mitnehme, war ein weiterer Kritikpunkt in dem von Horst Bleidner fachlich begleiteten Arbeitskreis; Bleidner ist bei der Stadtverwaltung im Fachdienst Liegenschaften und Wirtschaftsförderung tätig.

Was das Bürgernetz anbelangt, so wurde gleich von mehreren Teilnehmern festgestellt, sei das Ende der Fahnenstange noch nicht erreicht. Als größter Kritikpunkt wurde der schlechte Kundenservice des Anbieters genannt. Von der Telekom zwischenzeitlich gewerblichen Kunden gekündigte Verträge, so schlug Ingo Haller vor, sollten vom Bürgernetz genutzt werden, um entsprechende Angebote zu unterbreiten.

Cäcilie Lyschek, Betreiberin der Ring-Apotheke, bedauerte, dass die Stadt die durch den Bau eines Ärztehauses im Stadtzentrum frei werdenden Räume nicht dazu nutzte, um weitere Fachärzte, für die es ihrer Meinung nach einen dringenden Bedarf in der Stadt gebe, anzusiedeln.

Einige Teilnehmer zeigten sich am Ende sichtbar enttäuscht über den als ungeordnet empfundenen Verlauf. Für das nächste Treffen wurde vereinbart, eine Liste anzufertigen, auf der positive und die negative Seiten von Raunheim aufgeführt werden sollen.