Großeinsatz für die Feuerwehr in Raunheim: In der Nähe des Waldsees ist am Dienstag ein Waldbrand ausgebrochen. Rund ein Hektar Grasland, Bäume und Gestrüpp stehen in Flammen.
RAUNHEIM. Hinter dem Waldsee hat am Dienstagnachmittag ein etwa ein Hektar großes Waldstück gebrannt. Größtes Problem war der auflebende Wind, der das Feuer in unterschiedliche Richtungen drückte und somit die Gefahr bestanden hat, dass auch angrenzende Waldflächen in Mitleidenschaft gezogen werden.
Bei dem Feuer, bei dem Brandstiftung nicht ausgeschlossen werden kann, stand ein bereits vom Baumsterben stark geschädigtes Areal in Flammen. Dort standen nur noch vereinzelt und überwiegend bereits abgestorbene Bäume, in denen das Feuer keine große Nahrung fand. Durch die anhaltende Trockenheit in den vergangenen Monaten brannten kleinere Bäume, Gestrüpp und das über die gesamte Fläche verteilte Weidegras jedoch wie Zunder. Aus dem gesamten Kreisgebiet herbeigeeilte Feuerwehren, die sich rund um den Brandherd verteilten, konnten die Flammen schnell niederschlagen. Auch ein Hubschrauber der Polizei war in kürzester Zeit an der Einsatzstelle, um das Feuer aus der Luft mit Wasser, das aus dem benachbarten Waldsee geholt wurde, zu bekämpfen.
Die durch das Feuer in Mitleidenschaft gezogene Fläche, die unmittelbar an das Betriebsgelände des Sandwerks angrenzt, gehört zu den Bereichen des Raunheimer Stadtwaldes, in der bereits mit einer Wiederaufforstung begonnen wurde. Das benachbarte Waldstück, das sich in nordöstlicher Richtung anschließt, ist als Erweiterungsfläche für die Sandgewinnung vorgesehen. Derzeit läuft dafür das Planfeststellungsverfahren.
Ein großes Problem bei dem Waldbrand, der von den Badegästen am vis-a-vis gelegenen Pinta Beach aus gut beobachtet werden konnte, war die Versorgung mit Löschwasser. Die Feuerwehr legte deshalb eine mehrere hundert Meter lange Schlauchleitung zum nächsterreichbaren Hydranten. An dem Einsatz im Raunheimer Stadtwald beteiligten sich auch das THW, die Polizei und das Deutsche Rote Kreuz, die mit vielen Fahrzeugen anrückten. Die Zufahrt zu Pinta Beach und zum Wakeport über die Aschaffenburger Straße wurde für die Dauer der Löscharbeiten für den Fahrzeugverkehr gesperrt. Um ausreichende Feuerwehrleute zum Einsatzort zu bringen, musste die Freiwillige Feuerwehr Raunheim gleich zweimal mit der Sirene um Unterstützung bitten. Viele Feuerwehrleute sind außerhalb von Raunheim beschäftigt. Wie es gegen Abend hieß, soll der Waldbrand unter Kontrolle gewesen sein.
„Das ist nichts, was wir uns gewünscht haben, was aber zu erwarten gewesen ist“, sagte ein Feuerwehrmann. Die Freiwillige Feuerwehr Raunheim musste bisher nur zu kleineren Wald- und Wiesenbränden ausrücken. Vor einigen Tagen hatte außerdem ein Stoppelfeld zwischen dem Klärwerk und dem Edeka-Markt in der Flörsheimer Straße gebrannt. Dort ist von Brandstiftung ausgegangen worden.
Diese Zeitung hatte erst kürzlich darüber berichtet, dass sich die Feuerwehr Raunheim zwar für derartige Einsätze gewappnet sieht, unter anderem wurden leichte Schutzanzüge angeschafft, sobald das Feuer jedoch eine gewisse Größe annimmt, auf die Unterstützung der Nachbarfeuerwehren angewiesen ist. Vor allem die Feuerwehr Mörfelden-Walldorf, die ebenfalls anrückte, ist seit dem Flächenbrand vor knapp zwei Jahren gerüstet. Welchen Schaden der Waldbrand angerichtet hat, konnte gestern nicht ermittelt werden. Revierförster Oliver Burghardt, der sich ebenfalls an der Einsatzstelle einfand, zeigte sich bekümmert.