Von Lottogewinnern und ausgebuchten Rentnern

„Musiker Michel“ alias Michael Kornmann trägt das Protokoll vor beim OWK-Kräppelkaffee im katholischen Pfarrzentrum in Nauheim. Foto: Vollformat/Samantha Pflug
NAUHEIM - Unter dem Motto „Wenn einer eine Reise tut“ feierte der Odenwaldklub Groß-Gerau seinen närrischen Kräppelkaffee. Am Sonntag um 14.11 Uhr startete der Nachmittag im Gemeindezentrum der katholischen Sankt Jakobus-Gemeinde. Den Gästen wurde ein buntes Programm mit vielen Büttenreden geboten.
Ina Kohrs, Kulturbeauftragte des Vereins, führte durch den Nachmittag. Es waren rund 50 Gäste gekommen. „Es sind jedes Jahr um die 50 Besucher da und heute sind alle Plätze belegt“, sagte Vorsitzender Wolfgang Schmall zufrieden. In den vergangenen Jahren habe man immer im „Wagenrad“ in Groß-Gerau gefeiert und sei nach der Schließung der Gaststätte mit dem Kräppelkaffee nun das erste Mal im katholischen Gemeindezentrum, informierte Schmall.
Musik zum Schunkeln und Mitsingen
Nach Grußworten von Kohrs und Schmall spielte „Musiker Michel“, Michael Kornmann, die Traumschiffmelodie. Auch zwischen den Auftritten unterhielt er mit Potpourris närrischer Musik, die zum Mitsingen und Schunkeln einluden. Die erste Büttenrede mit dem Titel „Nach dem Urlaub“ hielten Rosel Wolk, stellvertretende Vorsitzende, und Heinz Pitzer, Schatzmeister.
Musiker Michael Kornmann übernahm anschließend das Protokoll. Darin widmete er sich vielen verschiedenen Themen. Er kritisierte Bundeskanzlerin Merkel, die keine Entscheidungen träfe, die Deutsche Bahn und die Bundeswehr, deren Gewehre um die Ecke schössen. Den Fachwechsel vieler Politiker verglich er mit Nauheims Bürgermeister Jan Fischer, der auf einmal Wurstverkäufer wäre. Auch Erdogan und Trump nahm der Protokoller aufs Korn. Ernstere Töne gab es beim Thema Kindesmissbrauch in der katholischen Kirche, bei dem er eine harte Bestrafung der Täter forderte. Oft erntete er Zustimmung aus dem Publikum.
Josef Merkendörfer trat als Rentner auf. Er beklagte seine mangelnde Zeit. Mit Kegeln, Schoppen trinken, Fernsehen und Seniorentanz sei er ausgebucht. Bei Kaffeefahrten für Rentner würden andere Getränke als Kaffee getrunken, stellte er fest und brachte das Publikum damit zum Lachen.
Ina Kohrs hatte eine „Pariser Modenschau“ der besonderen Art vorbereitet. Sie kündigte ein neuartiges Kleidungsstück an, das sich als Strumpfhose herausstellte. Es wurde präsentiert, wie diese auf dem Kopf, als Schal, Turban oder Nierenwärmer getragen werden könne, was für Belustigung im Publikum sorgte. Während der Vorträge gab es Kaffee und Kräppel für die Besucher.
Nach einer Kaffeepause traten Cornelia Czernek und Ralf Uhlemann vom Nauheimer Karnevalsverein KFK als Cowboy und Indianer sowie Merkendörfer und Uhlemann als Vater und Sohn auf. Zudem waren Kohrs und Schmall mit dem Thema „Der Lottogewinner“ und Kohrs alleine mit „Afrika“ zu sehen.